Mein erster Stopp in Chile war die
Hauptstadt Santiago. Bis ich jedoch dort ankam hatten ich einen
Zwischenstopp in Auckland und den ungefähr ekligsten Flug (2h
verspätet) meines Lebens von dort nach Santiago, den ich dank des
fijianischen Leitungswassers zum Großteil auf der Flugzeugtoilette
verbracht habe, um mir die Seele und das Abendessen aus dem Leib zu
k....
Lange Rede, kurzer Sinn, ich hab
gedacht ich muss bestimmt durch die Health-Kontrolle am Flughafen.
Dort war dann aber irgendwie alles kein Problem mehr und ich hatte
nach einer Stunde Gepäck und Stempel save.
Mit Bus und Metro bin ich den
Anweisungen auf Hostelbookers zum Ventana Sur Hostel gefolgt. Dort
hat mich gleich der nette englische Rezeptionist, Jason, empfangen
und ne Stunde mit mir über Santiago und das Hostel gequatscht, was
man anschauen muss, wo es die besten Supermärkte etc. gibt und was
so im Hostel abgeht. In meinem Zeitverständnis war es zwar noch
morgens, aber dort schon abends, weshalb bald ein BBQ hätte anfangen
sollen. Hab noch nicht mit der chilenischen Zeit gerechnet und hab
deshalb 3h zu früh gewartet, das BBQ war aber dann echt geil (auch
wenn das meinem noch etwas gereizten Magen nicht wirklich gut bekam).
Bin direkt danach los, nochmal zum Flughafen gefahren um meine
liebste Leti abzuholen. Ich sag euch, ich hab mich so gefreut, sie
nach mehr als einem Jahr (nach Interrail haben wir uns das letzte Mal
gesehen!) endlich mal wieder zu sehen. Haben sogar ein Tränchen
verdrückt, so happy waren wir zwei :D
Im Hostel angekommen war da die fette
Party zugange und wir wurden nachdem wir 2h mit Bilder gucken auf der
Couch verbracht haben, auch zum Tanzen aufgefordert und haben uns
eine halbe Stunde in die Feiergemeinde eingefügt. Weil wir aber
beide dermaßen müde waren sind wir ins Bett und trotz eines
Diskolautstärkepegels sofort wie zwei Steine eingeschlafen.
Aus dem „Wir stehen früh und
motiviert zum Sightseeing auf“ wurde leider am nächsten Morgen
nichts. Es gab auch erst ab 10 Frühstück und das hat einer gemacht,
der nicht mal mehr im Hostel arbeitet, weil das komplette Hostel wie
tot noch in den Betten lag nach der letzten Feiernacht. Es gab aber
geiles Frühstück mit richtigem Müsli, Brot und sogar Käse. Nach
2h ausgiebigem Gemampfe wollten wir unsere kurze Chile-Reise am PC
planen und saßen dann dort bis um 3 (um zum Entschluss zu kommen,
alles spontan zu buchen). An dem Tag waren wir dann nur noch auf dem
Obst- und Gemüsemarkt „La Vega“, wo wir super günstig Suppe mit
Reis und Hühnchen gegessen sowie lecker Trockenobst und Nüsse
eingekauft haben. Am Abend haben wir bei Turbus unseren Nachtbus
(24h) nach San Pedro de Atacama gebucht, für geschlagene 60 Euro!!
Wir wollten anschließend noch zu einem Aussichtspunkt in der Stadt,
uns hat aber ein Wachtmann gewarnt, dass es sehr „peligroso“
(gefährlich) sei, nach Sonnenuntergang noch hochzulaufen und dass es
da auch schon zu diversen Übergriffen kam. Gut, dass der uns davon
abgehalten hat, wir wären halt einfach mal hochgelatscht, ups.
Wir sind dann relativ spät zum Hostel
zurückgegangen, hatten aber noch Hunger, weshalb wir eine Pizzeria
gesucht haben.
Nach einer Stunde verzweifelter Suche,
Gespräche mit seltsamen Chilenen und mega Hunger, sind wir dann in
ein peruanisches Restaurant gesessen und haben uns gegönnt. Hatte
eine Art Paella, also Reis mit Meeresfrüchten und Madame Weik hatte
eine orientalische Variante des Ganzen.
Auch vom viel gerühmten chilenischen
Rotwein mussten wir uns überzeugen und sogar der billigste der Karte
war richtig gut und hatte sogar einen leicht schokoladigen Geschmack.
Was will man mehr? Gute Freunde, gutes Essen, eine Flasche Wein und
EINIGES zu erzählen.
Um doch noch ein bisschen was von Chile
mitzubekommen haben Leti und ich uns am nächsten Tag mit Jule vor
dem „Cerro San Cristobál“ getroffen, dem höchsten Hügel der
Stadt. War so krass, Jule mal wieder zu sehen, und das natürlich am
anderen Ende der Welt und obwohl es ihr gar nicht so gut ging (Danke,
dass du dich trotzdem aufgerafft hast <3). Sie hat uns ein
bisschen was über die chilenische Kultur, Sprache und Mentalität
erzählt. Man lässt hier zum Beispiel am Schluss der Worte das „s“
weg (Gracia, Buena Noche), spricht das c wie ein normales s und die
Chilenen sagen „Permiso“ statt „Perdón“, wenn sie irgendwo
durch wollen. Santiago von oben war echt geil, nur war das Wetter
nicht so toll und die Stadt ist echt krass versmogt (wobei da gegen
Bangkok eigentlich nicht viel ankommt :D). Wir haben uns eine halbe
Stunde auf dem Hügel aufgehalten und haben die grandiose Aussicht
genossen. Es ist so beeindruckend, wie man diese riesige Stadt im
Vordergrund und die Anden im Hintergrund sieht. War ähnlich
verwirrend wie in Neuseeland, Palmen im Vordergrund, schneebedeckte
Berge im Hintergrund, WTF?!.
Zum Mittagessen habe ich mein erstes
Empanada gegessen, eine südamerikanische Teigtasche mit allen
möglichen Füllungen, was echt lecker war. Wir haben uns kurz ein
Protestkonzert angesehen und sind dann zu La Modena und dem Plaza de
Armas gefahren. Schöne Kirche, viel los auf dem Platz und eine
antike Stadtkarte von Santiago. Santiago gefällt mir wirklich gut,
aber ich glaube, es hat mehr zu bieten, wenn man tatsächlich dort
wohnt als wenn man nur als Touri durchfährt.
witzige Figuren :D |
junge Protestgemeinde |
größte Chile-Flagge, leider ohne Wind |
sie ist wirklich auf der Straße gelaufen, sie hat sie nicht nur überquert... |
Haben uns anschließen von Jule
verabschiedet, wobei das nicht wirklich traurig war, weil ich noch
mit ihr und ihren Freundinnen am kommenden Wochenende nach Vina de
Mar fahren werde, oh yeah :)
3h bevor wir unseren Bus kriegen
mussten, haben Leti und ich uns im Supermarkt für 24h eingedeckt,
nachdem wir festellen mussten, dass sämtliche Märkte
Sonntagnachmittags schon geschlossen hatten (keine leckeren
Trockenfrüchte von La Vega :( ). Ihr wollt gar nicht wissen, was wir
alles gekauft haben, aber es war nach der Busfahrt fast alles weg.
Mit einem immer noch nicht aufgeräumten Rucksack (totales mess!)
sind wir zum Busterminal gelatscht und haben ein Churrasco zum
Abendessen gegessen. Ist eine Art Burger, aber mit sowas ähnlichem
wie Dönerfleisch obendrauf und fett Guacamole, AVOCADO <3
Unser Bus kam dann ans Terminal
gefahren, sogar pünktlich, und wir haben unsere zwei Sitze in der
hintersten Reihe neben der Toilette bezogen. Naja, immerhin hatten
wir hinter den Sitzen Platz für unsere gigantische Essenstasche und
den Rest unsere „Handgepäcks“. Über die Busfahrt erfahrt ihr im
nächsten Bericht über „San Pedro de Atacama“.
Es geht jetzt gerade wirklich dem Ende
meiner Reise zu und ich weiß noch nicht wirklich, ob ich das gut
oder schlecht finde. Freue mich natürlich auf daheim, aber es wird
auch krass, nicht mehr „auf Reise“ zu sein..
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