Dann saß ich also im Flugzeug nach ….
FIJI! Konnte es gar nicht glauben, die Stewardessen und Stewards
waren schonmal richtig süß angezogen und total die Teddybären! :D
Als wir ankamen sind wir aus dem
Flugzeug raus und wurden von 3 singenden und Ukulele spielenden
Fijianern empfangen. Customs waren sofort erledigt und auch die
Biosecurity hat ihren Job nicht ganz so ernst genommen wie die in
Neuseeland (dieses Mal hatte ich alles auf meiner Green Card
angegeben, es wurde aber nach überhaupt nichts gefragt. Bei Feejee
Experience gab's erst Mal eine Muschelkette zur Begrüßung und ich
habe mich eingecheckt. Mit dem Taxi bin ich dann 10 Minuten zum Nadi
Bay Resort Hotel gefahren, meinem ersten Stopp für die Nacht. In
meinem Dorm waren ein anderer Deutscher sowie ein 75-jähriger
Engländer. So witzig, hat er uns von seinem Leben erzählt und dass
er schon seit 20 Jahren im Ruhestand ist und seither die Welt
bereist. Endlos Reiseerfahrung natürlich und wirklich beeindruckend,
dass er trotzdem noch in Dorms übernachtet. Er hat mir sogar sein
Moskitospray für die folgenden 4 Tage geliehen und seine Sonnencreme
durfte ich auch am ersten Tag benutzen (bin so unorganisiert, meine
Flipflops hab ich auch verloren, also ausstattungsmäßig muss ich
noch ein bisschen aufrüsten).
Anschließend war ich eine Runde im
Pool schwimmen, wo ich dann die Moskitos zu spüren bekamn. Ich bin
mit einer Grundschullehrerin ins Gespräch gekommen, die mir einiges
über die fijianische Kultur erzählt hat. Domestic Violence sei hier
ein großes Problem, die Kinder werden in der Schule noch geschlagen
bzw. auch daheim und sie versucht seit 2 Jahren die Kinder davon zu
überzeugen, dass sie ein bisschen lebhafter sein dürfen, ohne dass
sie geschlagen werden. Fand ich krass, das so direkt mitzubekommen.
Nach dem Bad bin ich unter die Dusche gehüpft (water pressure nicht
existent :D) und war dann mit 2 Deutschen und einem Schweizer im
Restaurant abendessen. Das Essen war super lecker, hatte was
fijianisches. Zuerst eine rourou Rolle, ist eine Art Spinat mit
richtig leckeren Gewürzen und als Hauptspeise einen marinierten
Fisch auf rourou mash. Hat mich überzeugt, auch die Präsentation
war top! Gutes Preis-Leistungsverhältnis.
Taxi-Fahrt zum Hotel |
rourou-roll mit garlic bread |
rourou mash with marinated fish |
Sicht vom Frühstückstisch aus |
Anschließend bin ich
ziemlich bald ins Bett, da mein Bus mich am nächsten Morgen um 8
abholen sollte und uns empfohlen wurde, das Hotel nach Dunkelheit vor
allem nicht alleine zu verlassen. Konnte zum Glück am nächsten
Morgen die Hälfte meiner Sachen in der Luggage Storage des Hotels
lassen und musste es nicht mit auf den Trip nehmen. Habe dann vor dem
Hotel auf den Bus gewartet und wurde sogleich herzlich von unserem
Tourguide begrüßt und in den Bus verfrachtet. Haben uns alle ein
bisschen kennengelernt (wer hätte gedacht, dass 50 Prozent wieder
deutschsprachig sind......) und der Tourguide hat uns erzählt, was
so die nächsten Tage auf uns zukommen würde. Der erste Stopp war
Nadi Town, wo wir ein bisschen shoppen gehen durften. War mit Vera
und Katharina aus Deutschland unterwegs und haben uns mit allem
lebensnotwendigem eingedeckt. Musste keinen Sarong mehr kaufen, weil
ich schon einen hatte, aber ich hab Sonnencreme, Flipflops, Wasser
und Bargeld geholt. Der Markt war auch richtig cool, ganz frisches
billiges Obst und dass Fiji „friendliest Island of Pacific“
genannt wird wundert mich auch nicht mehr. Überall bekommt man ein
freundliches „Bula“ zu hören, was wahlweise als „Hallo“,
„Guten Morgen“, „Gesundheit“ oder „Willkommen“ eingesetzt
werden kann. Unser Guide hat uns auch noch die Worte für Danke,
Nein, Ja und Mr/Mrs beigebracht, dann waren wir perfekt ausgerüstet
für unser Feejee Experience.
Der nächste Stopp war der Natadola
Beach, einer der schönsten Strände Fijis. Wunderschön konnten wir
dort eine Stunde in der Sonne liegen und plantschen und hatten
anschließend ein frisch zubereitetes BBQ am Strand mit allerlei
Leckereien. Nach einer weiteren Stunde sonnenbaden sind wir
weitergefahren zum Sandboarding. Richtig richtig anstrengend erst Mal
den Buckel hochzulaufen, aber das runtersausen hat echt Spaß
gemacht. Sah sowas von steil aus schon von unten und von oben gleich
dreimal. Nach 2x hochlaufen und runterfahren war aber wieder genug
mit Workout und wir sind zurück in unseren Bus. Bevor wir zum Hotel
gefahren sind hatten wir noch einen Kurzstopp bei einem Supermarkt
und ich hab mir typisch fijianische Snacks sowie Wasser für den
Dschungeltrek am nächsten Tag gekauft (dieses Mal mache ich nicht
den Fehler, mir europäische Sachen zu kaufen, die krieg ich auch
daheim!).
fijianische Strandverkäuferinnen |
Blue Frog |
Im Mango Bay Resort sind wir in einen richtig schönen Dorm
gezogen in einem Bungalow und die Anlage war total weitläufig. Wir
haben auch unseren ersten richtigen Fiji Sunset erlebt, der mich
einfach nur umgehauen hat. Leider hat mein Kamera-Akku dann den Geist
aufgegeben, weil ich den am Vortag nur etwa 20 Minuten am Flughafen
geladen hatte. Die erste Aktivität im Resort war eine
Kava-Zeremonie, wo wir alle das eklige traditionelle Wurzelgetränk
„Kava“ trinken durften/mussten. Es war ein bisschen
Show/Zeremonie drumherum mit Klatschen und einer der dicken witzigen
Australier war der Chief. Wir mussten eine halbe Kokosnuss mit
„Kava“ gefüllt exen, schmeckt wie mein Garten daheim. Nach Gras,
Erde, Wurzel... also jetzt nicht super super mega eklig, aber ich
würds nicht auswählen, wenn man mich fragte. Nach einer endlich mal
guten Dusche haben wir uns mit allen anderen des „Blue Frog“-Teams
(so nennt sich unser blauer Bus) zum Abendessen getroffen. Ich habe
den Catch of the Day bestellt, fijianischer Wahoo Fish mit Pepper
Lemon, Garlic Aioli on mash with veges. War einfach genauso lecker
wie das Essen am Vortag.
Das große Event des Abends war das Crab
Racing. Es gab einen Kreis in der Mitte der resorteigenen „Disko“,
wo 10 Krabben gegeneinander antreten sollten. Es gab eine Tafel mit
10 verschiedenen Lines, und jede Krabbe stand stellvertretend für
ein Land und hatte einen landestypischen Namen („Vegemite“ von
Australien, „Bula-Boy“ von Fiji etc.). Wir hätten nicht gedacht,
dass es so witzig werden würde, aber die australisch-neuseeländische
Männerrunde war schon ziemlich betrunken und hat auf alles gesetzt,
was Beine hatte. Man hat bei 5 Dollar angefangen und es ging einmal
bis zu 200 Dollar hoch. Der Gewinn waren 70 Prozent des komplett
eingezahlten Gelds, 30 Prozent für Platz 2. Einer von den Typen hat
dann auch 700 Dollar gewonnen (der, der am Anfang gar nicht
mitspielen wollte und eher noch nüchtern war im Gegensatz zu den
anderen) und die 7 Menschen, die vom Bus übrig waren, haben eine
Runde Fiji Beer von den Männern spendiert bekommen :)
Unsere zwei
amerikanischen Mitreisenden haben dann ihre witzigen Party-Stories
ausgepackt. Ihr glaubt nicht, was ich euch gleich erzähle: Einer
seiner Kumpels hat eine Mum, die ist Tierärztin. Die haben eine
riesige Galapagos-Schildkröte daheim und die Kerle reiten auf der,
wenn sie betrunken sind :D Sie haben für diese Schildkröte immer
vergammelte Bananen daheim und der Typ hat das aber nicht gewusst.
Sein Freund war total betrunken, die zwei sind zu dem heim und der
Freund meinte, er verhungert gleich, er braucht was zu essen. Also
hat er ihm ein Bündel Bananen gegeben und als er morgens aufgewacht
ist, lag sein Freund nackt unter der Dusche, Bananenschalen auf allen
wichtigen Körperteilen und völlig fertig, weil die Bananen eben
auch schon vergammelt waren. Verdammte kacke, das klingt wie aus
einem amerikanischen College-Streifen :D
Wir sind dann ins Bett aus Geldmangel,
war aber auch gut so, denn am nächsten Tag stand der Dschungel-Trek
an. Nach einem ganz guten Frühstück wurden wir von Arvin, unserem
Busfahrer zu einem 4 WD Gefährt gefahren, wo uns zwei Local Guides
begleitet haben. Wir durften hinten auf der Ladefläche stehen, ich
und die 2 Amis, hab mich ne Runde super cool gefühlt. Vita und
Berre, unsere zwei guides waren super witzig und wir sind 45 Minuten
durch super schöne fijianische Landschaft und Dschungel gewandert.
War richtig matschig und wir haben 6 Flüsse überquert, am höchsten
stand mir das Wasser bis zum Oberschenkel, meine Sportschuhe waren
total durchweicht. War witzig, die haben die ganze Zeit
Urwaldgeräusche gemacht und gesungen und ich hab mich total wohl
gefühlt. Nach einer Dreiviertelstunde kamen wir an einen Wasserfall,
wo wir uns alle in Bademode geschmissen haben und mit Bikini +
Sportschuhen (heiße Kombi!) zum oberen Pool/Wasserfall geklettert
sind. Dort durften wir noch ein bisschen höher klettern und sind
ugnefähr 3-5m (kann das schlecht schätzen) von der Klippe in den
Wasserfallpool gehüpft. Adrenalin pur! Schlimmer war noch an einer
Liane reinzuschwingen und im richtigen Moment loszulassen, wäre
sonst schmerzhaft geendet. Vita hat unten bei unseren Sachen gewartet
und wir sind sicher zurückgekehrt. Anschließend hat sie uns durch
komplett matschiges Gelände zum Fluss geführt, wo wir in ein Kanu
eintsteigen durften.
Danach hatten wir eine 20-minütige Bootsfahrt
und ich hab mich gefühlt wie am Amazonas, nur dass es in Fiji keine
Schlangen oder Krokodile gibt. Die Fijianer haben gesungen, unter
anderem „If you're happy and you know it clap your hands“ oder
dann „If you're sexy and you know it say „I am““ :D Geendet
hat unsere Bootsfahrt am Meer und nach einem 5-minütigen
Strandspaziergang hat Arvin am Bus mit unseren Sachen gewartet. Meine
Sportschuhe waren natürlich nicht mehr zu gebrauchen, aber der Trek
war so eine tolle Erfahrung. Die haben uns über typische Pflanzen
erzählt, gesungen, uns Kopfschmuck aus Farn geflochten und uns
wirklich gut unterhalten. War auch weder zu easy noch zu anstrengend,
insgesamt also wirklich gelungen und ich dachte mir mal wieder
„Verdammt, die Leute sind hier so nett“, wenn wieder aus einer
Hütte ein Fijianer uns allen ein freundliches „Bula“ zugerufen
hat. Dazu die traumhafte Kulisse, es war ziemlich warm aber nicht
total unerträglich heiß und ich hab mich richtig wie im Urlaub
gefühlt. Das Urlaubsfeeling sollte weitergehen!
Wir sind zum
Supermarkt gefahren, haben uns mit Local Beer eingedeckt und sind
anschließend zum Hotel „Uprising Resort“ gefahren. Hat 3 Sterne
und das hat man auch gemerkt,. Wir hatten Mittagessen schon
vorbestellt und fast alle haben ein typisch fijianisches Gericht
ausgewählt: Kokoda. Es gab auch nur eins und Cam hat uns erzählt,
dass fijianische Gerichte so schwierig zuzubereiten sind, weshalb die
Resorts nicht so viele davon haben. Unseres war über Nacht in
Zitronensaft eingelegter Fisch, der dann dadurch wie gekocht war, mit
Coconut Cream, Zwiebeln, Paprika, Koriander und Salat. Dazu gab es
Cassava-Fries, frittierte traditionelle Pflanze in Fiji. War wie
immer echt lecker und war froh, dass ich nicht ein Club-Sandwich mit
Pommes hatte, wie die Amis :D Der Lunch-Bereich des Resorts war nur
30m vom Meer entfernt und es war sowas von schön. Hab mich gefühlt
wie im Cluburlaub auf irgendeiner verlassenen Insel :) Wir lagen 2h
am Strand, haben im schön temperierten Wasser geplantscht, uns
gebräunt und die Sonne genossen. Auf 4 Uhr war Volleyball angesetzt,
was durch die typische „Fiji-Time“ aber eher halb 5 wurde. Mit
ein paar Fijianern vom Resort hatten wir eine richtig gute Partie,
auch wenn ich ein bisschen außer Übung bin, da ich seit fast einem
Jahr kein Volleyball mehr gespielt habe. Wir haben nicht wirklich
gezählt, aber es hat echt gut geklappt, auch wenn es wie immer
zwischendurch mehr Ping Pong als Volleyball war.
Wir sind bis Fiji-Time 7 Uhr (halb 8)
vor unserem Dorm gesellig zusammen gegessen und sind dann zum Dinner
gegangen. Das Indian Curry war dieses Mal highly recommended, dann
hatte ich das natürlich. Zumindest die Rotis hab ich indisch mit der
Hand gegessen, aber beim Curry mit Reis haben meine
Hand-Ess-Fähigkeiten eher nicht mehr ausgereicht und ich habe zu
Gabel und Löffel geswitched. Arvin, unser FBI (fijian born indian)
hat mir ein bisschen beigebracht, was man mit was und wie isst,
obwohl er noch nie in Indien war. James, unser Ami, hat sich dann
komplett den Rest gegeben und das Chili fertig gegessen, was ich noch
nachgeordert hatte. LÖFFELWEISE! Ich wär vermutlich rot angelaufen,
aber er hat's (zumindest nach außen) ganz cool weggesteckt. Die für
den Abend angesetzte Zeremonie mit Feuer am Strand ist leider
wortwörtlich ins Wasser gefallen, weil es zu regnen angefangen hat.
Saßen wir also wieder vor unserem Dorm, haben gesnackt und
verschiedene fijianische Biere und Whiskey probiert und sind
anschließend zur Bar. War noch ganz witzig, es gab Beer Towers, die
James in seinem Zustand großzügigerweise bezahlt hat und ich hab
mich mit ner deutschen Studentin unterhalten, die im
Journalismus-Programm von Erasmus drin ist und ihren Master zum Teil
in Dänemark, Sydney und Bali gemacht hat. (Könnt über ihre Reisen
auf Englisch und Deutsch auf „annewhere.com“ nachlesen, ist
wirklich interessiert, wo sie schon überall war und was sie so
gemacht hat. Guter Travelblog mit vielen nützlichen Infos, falls ihr
euch selbst überlegt, im Ausland zu studieren, zu leben oder einfach
nur zu reisen.
nette Adresse :) |
Am nächsten Morgen mussten wir schon
um dreiviertel 7 aufstehen, uns hat aber ein gigantisch gutes
Frühstück erwartet, zumindest für Backpacker-Verhältnisse.
Kuchen, Croissants, Porridge, sogar Dampfnudeln, Müsli, Toast, Saft,
Früchte und alles.
Um 8 waren wir alle im Bus und die
Reise konnte weitergehen. Man kann ja ein Land nicht bereisen, ohne
die Hauptstadt gesehen zu haben, also wurden wir nach Suva gefahren
und hatten vom Bus aus eine kleine Sightseeing-Tour, geguided von
Cam. Er hat uns ziemlich viel über die Geschichte und Kultur Fijis
und der South Pacific Islands erzählt, wir sind zum Parlamentshaus
gefahren, haben die verschiedenen Embassys angeschaut, einen
London-Fake-Soldaten vor dem Parlament versucht zum Lachen zu bringen
und waren anschließend noch einkaufen. Cam hat uns erzählt, wie der
Kannibalismus in Fiji abgeschafft wurde (durch die Christianisierung)
und dass Fiji das größte Kannibalen-Land der Welt war. Hat uns
natürlich ein bisschen scherzhaft Angst gemacht, dass wir heute
vermutlich „for lunch“ sind :D.
Wir sollten alle Schreibwaren für
unseren village school visit einkaufen, um die den Kindern später zu
geben. Auf unserer Fahrt zum Dorf hat uns Cam gebrieft und uns
Verhaltensregeln für die Kava-Zeremonie beigebracht, an der wir dann
teilnehmen durften. Arvin hatte getrocknete Kava-Wurzeln dabei, womit
man sich im Dorf ankündigt, Heiratsanträge macht oder
Todesbotschaften überbringt. Im Dorf wurden wir vom Spokesman
empfangen und mussten unsere Schuhe ausziehen bevor wir den
Gemeindesaal betreten durften. James, unser ausgewählter Chief
durfte den Saal als erstes betreten und neben dem Chief des Dorfes
sitzen. Die Kerle sind danach reingegangen und haben sich links vorne
an die Wand gesetzt, wir Mädels rechts. 3 Männer aus
Kriegerfamilien saßen vor einer Kava-Bowl, in der das Getränk
vorbereitet wird und im Rest des Raumes saß das komplette Dorf und
hat uns lächelnd zugewunken. Wir haben alle unser erstes
Kava-Getränk erhalten und mussten das Zeremoniell durchmachen.
Heißt: Ich klatsche in die Hände, bekomme die Kava-Bowl gereicht,
sage „Bula saka“, exe das Teil, klatsche 3x in die Hände und
sage „Vinaka saka“.
Anschließend mussten wir jedem einzelnen
Dorfbewohner die Hand schütteln und die Menschen waren einfach nur
sowas von herzlich, das hat mich richtig glücklich gemacht, die
ganzen glücklichen „Bulas“ von überall her. Das Dorf hat uns
auch ein paar Lieder gesungen, unter anderem ein Willkommenslied, was
einfach nur super melodiös und schön klang. So hätte ich mal
gernen einen Gottesdienst daheim gehabt (von den 20, die ich in
meinem Leben besucht habe).
Nach 5-minütiger Pause draußen, wo ich
meine von der anstrengenden Frauen-Sitzposition eingeschlafenen Beine
wieder zum Leben erwecken konnte, wurde der Lunch auf dem Boden des
Saales für uns angerichtet. Allerlei fijianische Köstlichkeiten
wurden uns serviert und wir haben uns eine halbe Stunde darüber
hergemacht. Danach wurde wieder jedem gedankt, bevor wir mit dem
Spokesman und noch einer Frau zur Dorfkirche gelaufen sind. Ist eine
christliche Kirche und die haben uns erzählt, dass sonntags in Fiji
überhaupt gar nichts läuft und dass weder Busse noch Autos
unterwegs sind. Die Frau war voll die Süße und hab mich gleich mal
mit ihr angefreundet, sie war dann mein persönlicher Fotograf und
hat sogar Bilder von mir an den „Kirchen-Ersatz-Glocken“ gemacht,
was aus Holzschlegeln und einem ausgehölten Baumstamm bestand. Der
Sound geht bis zu 10km weit und die Menschen nutzen das zur
Kommunikation oder bei Naturwarnungen.
Nächster Programmpunkt war
der Primary School Visit, wo wir richtig herzlich von den Kindern
emfpangen wurden. So aufgeweckte kleine Racker :D
Die Headmasterin hat eine kurze
Dankesrede gehalten (wir sind eigentlich diejenigen, die zu danken
haben!) und die Kinder haben uns vorgesungen und getanzt. Zuerst alle
zusammen im Chor, anschließend haben die Mädels getanzt, dann die
Jungs (richtig kleine Geilfühler :)) und ganz zum Schluss die ganz
kleinen Kids. Die hatten's meiner Meinung nach aber am meisten drauf
und haben schon getanzt wie ihre Eltern. Immer in Mädel-Junge-Paaren
und haben sich derbe „sexy“ angetanzt. Die hatten echt Spaß und
das war eine Freude ihnen zuzuschauen. Wir wurden daraufhin mit auf
die Tanzfläche geholt und sind in Eisenbahn-Manier über die
Schulveranda getanzt. Der Spokesman des Dorfes hat uns dann durch die
verschiedenen Klassenzimmer von Klasse 1-4 geführt und ich war
wirklich beeindruckt, was dort mit begrenzten Mitteln gelehrt wird.
Besonders witzig fand ich die BMI-Tabelle, wo es die Unterscheidung
zwischen fijian und indian gab. Fijians dürfen vom Körperbau her so
ungefähr doppelt so viel wiegen wie Inder :D
Im letzten Klassenzimmer haben uns
wieder ein paar Kinder empfangen und mit uns rumgealbert, Fotos
gemacht und uns ihre Namen gesagt. Am Schluss gab's von jedem noch
ein High Five und ein kräftiges „Bula“ bevor wir wieder zum
Gemeindesaal zurück sind.
Dort hat uns die zweite Kava-Zeremonie
erwartet, die genau das gleiche war, bis auf den Tausch von „Bula“
gegen „Morde“. Wieder sind wir durch die Reihen gelaufen und
haben uns von jedem verabschiedet. Es gab zwei Tänzchen mit den Fijianern, einen Paar-Tanz und einen Freestyle Dance, so abgegangen, wir haben alle so geschwitzt! :D Draußen hatten die Frauen Tische
mit Handicrafts aufgebaut. Waren tolle Sachen dabei und wir wollten
das Dorf unterstützen, also habe ich eine Geldbörse und eine
fijianische kleine Holzmaske gekauft. Mit einer der Frauen hab ich
mich die ganze Zeit so gut verstanden, dass sie mir zum Abschied eine
Kette geschenkt hat, das war so herzlich.
Ich war nach dem Village-Besuch nur
wirklich ein bisschen durcheinander, weil wir irgendwie so vergöttert
wurden und sich das falsch anfühlt. Die Menschen sind dort zwar
materiell ärmer, aber in anderer Hinsicht so viel reicher. Die
Kleinen lernen in der Schule in einem eigenen Unterrichtsfach die
menschlichen Werte wie „Ehrlichkeit“, „Liebe“ oder
„Rücksichtnahme“.Dieser Dorfbesuch war wirklich eins der
Highlights wenn nicht sogar DAS Highlight meiner gesamten bisherigen
Reise. Das hat mich emotional so aufgewühlt, mir sind fast die
Tränen gekommen.
Gegen 5 Uhr nachmittags kamen wir am Volivoli
Resort am nördlichsten Zipfel von Viti Levu an. Es hat zwar
geregnet, aber wir konnten uns vorstellen, wie es bei Sonnenschein
sein würde: traumhaft und so wie man sich ein Südseehotel
vorstellt. Lag am Hang und von unserer Dorm-Veranda und vom
Restaurant konnte man aufs Meer blicken! Bin mit den 2 Deutschen,
Moritz und Armin ins Gespräch gekommen und es hat sich
herausgestellt, dass sie ganz am Anfang ihrer Reise Hanna und Lisa in
Thailand kennengelernt haben, beziehungsweise im Flieger dahin. :D
Wir hatten uns über die Skybar unterhalten und ich meinte, ja
Freunde von mir sind nicht reingekommen wegen Flipflops und sie haben
mir die gleiche Geschichte über „die 2 Mädels“ erzählt.
Irgendwie sind wir dann drauf gekommen, dass das die gleichen 2
Mädels sind und ich hab mir wieder so gedacht „VERDAMMT kleine
Welt“.
Zum Abendessen haben wir uns alle im Restaurant getroffen
und die meisten von uns hatten wieder Fisch, weil es das hier relativ
preisgünstig und immer fangfrisch gibt. Wir waren vom Vorabend alle
noch ein bisschen gerädert und auch der Tag war ziemlich anstrengend
gewesen, weswegen wir relativ bald zurück zum Dorm gegangen sind.
Saß dann aber noch ewig mit Anne, Moritz und Armin auf der Terasse,
haben Bilder und Reisegeschichten ausgetauscht und über anderes
gequatscht.
Habe dann geschlafen wie ein Stein und
wurde um 6.50 Uhr von Sonnenstrahlen geweckt, weil ich direkt am
Fenster geschlafen habe. Das war schön, SONNE! Bin eine Runde im
Pool schwimmen gegangen, habe die Ruhe genossen und bin um 8 mit
Alix, Anne und James zum Frühstück. Leider war nur Toast und Fruits
included und für den Rest musste man zahlen. Poached Eggs mussten
aber halt einfach sein, war schließlich auch mein letztes Frühstück
auf Fiji. Danach lagen wir 3h am Strand und haben gedöst, bevor wir
um 12 zusammengetrommelt wurden und weitergefahren sind. Anne, Alix,
Moritz und Armin hatten zwar 3 Nächte im Volivoli, wollten aber noch
in die Stadt und haben James, das Aussie-Paar und mich noch
begleitet. Zum Mittagessen gab es eine MASSIVE Portion Curry (keine
Ahnung, was für eins, irgendwas Indisches auf jeden Fall) mit Reis
für sensationelle 3€.
Nachdem wir uns schnell verabschiedet
hatten, sind wir 3h durch die fijianische Wildnis gesaust. Jeder von
uns hatte so 6 Sitze für sich, weshalb ich mich hingelegt und 2 von
den 3h geschlafen hab. Der letzte Programmpunkt meiner gesamten
Fijireise lautete „Mud Pools + Hot Springs“. Hätte nicht
gedacht, dass es so Spaß macht, sich erst mit Schlamm einzuseifen,
dann in den Mud Pool zu springen und sich anschließend in den
entspannenden Hot Springs wieder sauber zu machen. Wir sahen
hautfarbemäßig fast wie die Fijianer aus, nur eher grau als braun.
Dann waren wir auch fast schon in Nadi und ich wurde zum Nadi Bay
Resort zurückgebracht, wo ich ein letztes typisch fijianisches
Dinner hatte.
Fiji war eines, wenn nicht sogar DAS
Highlight meiner gesamten Weltreise bis jetzt, weil ich in den 4
Tagen mit tollen Menschen unterwegs war, die Fijianer die nettesten
Menschen der Welt sind, die Natur hier gigantisch ist, Cam und Arvin
mit Feejee Experience uns einzigartige Momente beschert haben und ich
von allem genug hatte: Kultur, Natur, Entspannung, „Party“,
Tanzen, Essen etc etc etc etc etc. Ich könnte euch noch 5 Stunden
von Fiji vorschwärmen und wie sehr ich es bereue, nur 4 Tage dort
gewesen zu sein.
Es war einfach nur traumhaft schön!
Auf ein Wiedersehen in den nächsten 20 Jahren, liebes Fiji! <3
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