Am 07.12. wurden wir morgens im Hostel
in Sanur von dem selben Minivan-Fahrer abgeholt, der uns auch schon
unmotiviert nach Tanah Lot und Jimbaran gefahren hat. Er hat
natürlich nicht gewusst, wo mein Guest House ist (und ich leider
auch nicht :D), sodass er mich kurz rumgekurvt und dann im Zentrum
rausgelassen hat. Hätte einfach mal jemanden fragen können, aber
wär ja zu viel Aufwand, das Fenster aufzumachen. Also habe ich mich
halt selbst durchgefragt und bin dann schließlich zum gebuchten Kori
Bali Inn I gekommen.
Nyoman, der Besitzer, ist ein richtig
netter Kerl und er hat mir (auf Wunsch) das Zimmer im dritten Stock
gegeben, von dem man eine ganz gute Aussicht hat und morgens auch den
Mt. Agung sehen kann, wenn das Wetter nicht zu schlecht ist. Ich habe
ein riesiges Zimmer bekommen, mit einem Doppel- und einem Einzelbett,
einem Schrank und einem großen Badezimmer. Habe mich sofort super
wohl gefühlt :)
denk, hab gut Ordnung gehalten
Bin anschließend losgelaufen, um meine
Wäsche irgendwo abzugeben und habe Eva und Susi getroffen, die auch
bis Montag im Kori Bali Inn waren. Die zwei haben dann schnell auf
mich gewartet, während ich bei einer super süßen Frau meine Wäsche
zu einem ganz guten Preis abgegeben hatte (alles was ich hatte hat
nur 2 ½ Kilo gewogen, frage mich, was ich eigentlich im Rucksack
habe, das ihn auf 14kg kommen lässt?).
War ein bisschen bummeln mit den Mädels
und bin dann in einen großen Supermarkt und zur Yoga Barn gelaufen,
wo ich mich über die Yoga-Kurse informiert habe. War ja klar, dass
gerade dieses Wochenende irgendein Yoga-Event war, weshalb keine
regulären Kurse stattfanden. Wollte dann eigentlich noch den letzten
Kurs am Freitag belegen, aber als ich zurückgelaufen bin zum Guest
House hat es so geregnet, dass ich 1 ½ Stunden gebraucht habe und
dann hatte der Kurs schon angefangen, wo ich am anderen Ende des
Städtchens stand. Währenddessen habe ich mal wieder einige
Taxifahrer abgewimmelt und musste ein Foto von mir machen lassen, das
interessiert mich wirklich, wieso die Balinesen Europäer so toll
finden, ich meine, hier sind doch echt genug, jeder zweite hier ist
Touri, da müssten die sich doch mal dran gewöhnt haben.
Ubud ist, trotz des Tourismus, ein
richtig schöner Ort, der auch richtig coole Shops zu bieten hat,
teilweise richtig hochwertiger Schmuck wird hier angeboten, schöne
Jute-Taschen, es gibt tolle Restaurants und die 24hrs Shops liefern
sich hier harten Konkurrenz-Kampf, weil es 5 Minimarkt-Ketten gibt
(7-Eleven ftw sag ich nur, das gibt es hier leider nicht). Nur die
Gehwege sind katastrophal hier! Das sind so Platten, die quasi nur
draufgelegt sind und unten drunter geht es einen Meter weit runter.
Habe schon einige Platten einen Stock tiefer gesehen und da fragt man
sich doch, wann die nächste Platte runterbricht und ob man dann
vielleicht gerade draufsteht :D Was hier auch ganz populär ist, ist
der balinese coffee und es werden ganz viele natürliche Produkte
angeboten, Heilbalsam, natürlich Lotions etc.
Am Abend habe ich mich dann mit Lissy
und Frieda zum Abendessen getroffen, irgendwo in der Mitte unserer
beiden Guest Houses, und wir haben in einem relativ guten Restaurant
mit Sonnenuntergangs-Blick gegessen. Total nette Bedienungen, super
Service, Nasi Goreng mit Spiegelei, Satay, Gemüse und
Hühnchenschenkel. Das ganze für 5€ war also wirklich okay. Sind
danach noch durch die Straßen gelaufen und da war eine balinesische
Parade. Ich schaue natürlich nicht auf den Gehweg und schwups, tut
sich der Boden unter mir auf und ich stecke mit einem Bein im Boden
und mit dem anderen Knie auf der Straße. AUA. Naja, zum Glück nur
der Schock und ein paar Schürfwunden, also nichts weiter Schlimmes.
Am nächsten Tag hat Nyoman mir Banana
Pancakes mit einem Früchteteller zum Frühstück gemacht, was ich
mit den beiden Mädels im ersten Stock gegessen habe (nachdem ich es
vom dritten geholt hatte, wo er es mir direkt ans Zimmer gestellt hat
:D).
Zuerst bin ich mit Susi und Eva zum
Affenwald gelaufen, wo wir so witzige Bilder gemacht haben (wieso die
nicht mehr existieren, erfahrt ihr gleich). Haben aber auch einen
Affen mit einem ganz kleinen Affenbaby gesehen, das wahrscheinlich
tot war :( und ein Affe hat mich dermaßen aggressiv angesprungen und
hat es fast geschafft, meine Tasche zu öffnen. Zum Glück hat meine
Vaude-Tasche standgehalten!! :D
Später haben wir uns einen Fahrer zu
den Reisterrassen genommen und sind zuerst zu einer Kaffee-Plantage
gefahren. Wir durften selbst kurz Kaffee rösten, haben
Ananas-Pflanzen, Chili-Pflanzen und Ähnliches gesehen und am Schluss
kostenlos eine heiße Schokolade mit echtem balinese cocoa umsonst
bekommen. Die wollte nicht Mal ein Trinkgeld, das war echt nice :D
Danach sind wir zu den tatsächlichen Reisterrassen gefahren, an ganz
vielen tollen Handwerksshops vorbei, ich hätte hier wirklich gerne
meine Einrichtung gekauft! Passt ja nur leider alles nicht in den
Rucksack und in mein Budget auch nicht. Bei den Reisterrassen (die so
beeindruckend sind, HAMMER) haben wir so viele Bilder gemacht, das
war schon fast peinlich. Von jedem ungefähr 20 Bilder mit
Reisterrasse, ohne Reisterrasse, Gesicht im Vordergrund, mit dem
Rücken zur Kamera etc. :D
Als wir zurückgefahren sind und ich
wieder im Zimmer war, habe ich meine Kamera gesucht. Sie war einfach
weg. Ich hatte sie vor dem Einsteigen ins Taxi noch und im Taxi lag
sie laut Fahrer nicht mehr. So ärgerlich! Nyoman hat den Taxifahrer
angerufen und die haben 10 Minuten auf indonesisch diskutiert bevor
mir Nyoman das Handy in die Hand gedrückt hat und ich selbst mit dem
Fahrer telefonieren musste. Hallo? Ich spreche in meiner
Landessprache mit jemand anderem und weiß danach trotzdem nicht, ob
der andere eine Kamera im Auto gefunden hat oder nicht, sowas ist
doch echt zum Kotzen! Naja, es tat dann allen voll Leid, sogar die
Leute, die in dem Sträßchen rumsitzen, wo es zu meinem Guest House
geht, haben mich alle gefragt, ob ich sie wieder habe und so. War
super ärgerlich, an dem Tag sind super geile Bilder entstanden und
ich habe natürlich alle Bilder von mir selbst auf meiner eigenen
Kamera gehabt. Die Mädels schicken mir ihre Bilder dann per Mail,
wenn sie in 2 Wochen wieder zuhause sind.
Danach musste ich mich erst Mal bei
meiner Mum auskotzen über Asien, den asiatischen Problemlösungsweg
etc. Und natürlich die Tatsache, nochmal Geld für eine neue Kamera
auszugeben...
Abends sind wir dann noch zu den
Cardinal Awards gegangen (einer Art Festival direkt vor unserem Guest
House), was wohl eine Art balinesisches DSDS war. Es hat total
angefangen zu regnen und wir waren die einzigen, die in Regencape und
mit Schirm draußen und nicht unter'm Zelt standen. Das hat natürlich
einige Balinesen motiviert, Fotos von uns zu machen, wie besonders, 3
Touristen im Regen! Waren noch ein bisschen bummeln und wäre fast
zur Fire Show gegangen, die hat aber leider schon angefangen gehabt
und ich habe mich dann entschlossen, am Montag zu einer anderen zu
gehen.
Am nächsten morgen bin ich
aufgestanden und habe mir Omelette mit Toast und Früchten gegönnt
(nachdem ich das schließlich einen Tag auf Bali nicht hatte :D).
Musste mir dann eine neue Kamera kaufen und weil es einfach keinen
richtigen Elektronikshop gibt, habe ich mir in einem Ramsch-Laden
eine Panasonic Lumix Fh4 für 140 Euro kaufen müssen, ohne Garantie.
Macht aber super Bilder und ist viel besser als meine alte Kamera,
von dem her ist es nur noch schade um die ganzen Bilder. Zum Glück
lade ich die alle 2 Tage aufs Netbook hoch, sodass bis dahin nur
Bilder von Ubud drauf waren.
Um 10 haben mich Lissy und Frieda mit
ihrem Fahrer abgeholt und wir sind zum Elephant Cave Temple gefahren.
Der war ganz schön, mit einer kleinen Höhle und ein bisschen im
Dschungel, aber nichts wirklich Spektakuläres. Der nächste Tempel
(weiß nicht mehr, wie der hieß) war ebenfalls nichts besonderes,
aber der Blick über die Reisfelder war ganz nett und hinduistische
Tempel sind halt generell recht schön.
geliehener Sarong
mein neuer gekaufter Sarong :)
Der dritte und letzte Tempel des Tages
war wirklich spektakulär schön, ABER wir sind 400 Stufen
runtergelaufen und mussten diese natürlich auch wieder zurück. Habe
noch nicht mal in Südostasien je so geschwitzt. War in der Sonne
ohne Wind und die Treppenstufen waren ziemlich steil. Mit hochrotem
Kopf sind wir wieder ins Auto eingestiegen und haben beschlossen, den
nächsten Tempel auszulassen und direkt zum Mt. Batur (höchster Berg
Balis) und zum Lake Batur zu fahren.
War eine super Aussicht auf den Berg
und den See, wirklich ein schöner Moment!
Sind zum Essen in ein echt gammliges
Restaurant gesessen, in dem es gemüffelt hat, aber was tut man nicht
alles für den Preis von einem 1,50€ Essen :D Tat uns total Leid
danach, weil der Fahrer uns extra ein Restaurant gesucht hatte
(wahrscheinlich eh das von seinem Bruder oder Cousin, aber ist ja
nicht so wichtig) und dachte, wir wollten nur kurz die Aussicht
genießen.
Auf der Rückfahrt nach Ubud haben wir
nochmal an den rice terraces gehalten, weil Frieda die noch sehen
wollte und ich ja auch keine Bilder mehr hatte. Waren natürlich
immer noch genauso schön wie am Vortag und ich habe jetzt Bilder.
Sogar ein Panorama-Bild, weil die Panorama-Scene-Funktion an der
neuen Kamera endlich mal funktioniert, wie sie soll! Es hat danach so
angefangen zu gewittern, wir mussten im Slalom um heruntergerissene
Äste bzw. Bäume fahren und das Wasser ist in Strömen den Berg
runtergelaufen. Zum Glück saßen wir in einem Pick-Up-artigen
Gefährt!
Zurück am Guest House habe ich eine
kleine Mittagspause eingelegt und mir dann einen Roller gemietet.
Wollte zuerst nicht den fixed price akzeptieren und bin zu einem
anderen Rollervermieter, aber da war ich dann nach Handeln bei dem
gleichen Preis und er sah nicht so vertrauenserweckend aus. Der ist
mir dann hinterhergerannt und hat mich festgehalten und so, als ich
gegangen bin (kanns ein bisschen verstehen, hatten ja immerhin schon
gehandelt und habe mir auch schon eins ausgesucht gehabt, aber naja,
sicherheitstechnisch wollte ich da schon auf Nummer sicher gehen :)).
Also bin ich mit hängendem Kopf und einem „uuuups, sorry, I trust
you more“ zu den anderen zurück, die sich dann doch als echt gut
herausgestellt haben.
Um 5 wollte ich Frieda zum Shoppen
abholen und wurde prompt an der großen Straße angehalten, weil da
gerade eine Parade zu den Cardinal Awards war :D Super schön
geschminkte Frauen, traditionell angezogene Männer und Männer bzw.
Frauen mit Cardinal Awards Shirts, weil es wohl eine Art
Schönheitswettbewerb anstatt Gesangswettbewerb wie am Abend vorher
war. Am Anfang war ich noch genervt, dass ich nicht fahren durfte,
aber anschließend froh, das gesehen zu haben, war echt interessant!
War danach voll tanken für 1€ (ein
Liter 4500 Rp = 36ct. :D) und bin mit Frieda ein bisschen ins
Städtchen gefahren (weil die zwei etwas außerhalb wohnen). Sind in
so viele kleine süße Boutiquen gelaufen und haben auch so mega
liebe Balinesen getroffen. Die erste konnte sogar ein bisschen
deutsch und hat sich kurz mit uns unterhalten und die zweite war so
witzig :D Hat die ganze Zeit nur gelacht, weil Frieda sich nicht
zwischen schwarzer und brauner Tasche entscheiden konnte. „You're
so funny, you're so funny“ und hat dabei in die Hände geklatscht!
Zurück an Friedas Guest House sind wir
mit Lissy in eine kleine balinesische Bude gesessen und haben dabei
echtes indonesisches Kinderfernsehen „genossen“ :D Essen war aber
echt gut und super günstig natürlich. Die zwei sind am Montag auf
die Gillis gefahren, weshalb wir uns verabschieden mussten. War ein
bisschen traurig, weil das ja jetzt fast eine ganze Woche war, die
wir was zusammen unternommen haben.
Wasser im Joghurt-Becher, why not? :D
Auf der Heimfahrt habe ich gemerkt,
dass das Licht von meinem Roller nicht geht und habe total den Stress
geschoben, dass die mich sofort dafür chargen wollen. Standen aber
ein paar Kerle vor dem Shop und war absolut kein Problem. Das war
eher so „Ja, wann willst tauschen, heute noch oder reichts
morgen?“... Total entspannt also, habe ich doch den richtigen
Rollerverleih ausgewählt, ha!
Am Guest House habe ich geduscht (hat
sich dann als völlig unnötig herausgestellt) und bin nochmal zu den
Cardinal Awards, weil das echt DAS Event hier ist. Da standen überall
hunderte von Rollern rum und ich glaube, die komplette balinesische
Jugend war anwesend. Das wurde auch gefilmt, also wurde
wahrscheinlich ins Fernsehen übertragen und der Platz war dermaßen
matschig. Meine Füße waren eklig braun-grau danach, ich hatte ne
1-cm-dicke Dreckschicht an der Unterseite und meine Hose war auch
total eingesifft. Soviel zu „frisch geduscht und wohlriechend“.
Abends noch ein bisschen mit den Mädels
geplaudert und dann ins Bett. Konnte bis 11 aber sowieso nicht
schlafen, weil mein Bett vom Bass der Cardinal Awards vibriert hat
und ich das Gefühl hatte, es steht ne Band direkt vor meiner Türe
:D Um Punkt 11 war aber kein Laut mehr zu hören, sehr vorbildlich.
Um 5 am nächsten Morgen bin ich
aufgewacht, weil ich mich total erkältet gefühlt und keine Luft
mehr bekommen habe. ABER ist ja hier kein Problem, man geht einfach
in den Supermarkt und kauft sich Tabletten für 80ct., die dann
erstaunlicherweise auch noch gut wirken.
Um halb 7 bin ich zur Yoga Barn
gefahren, zu meiner ersten Yoga-Stunde. Zuerst mussten wir uns
Matten, Teppiche, so zwei schaumstoffartige Klötze und ein Kissen
aus dem Schrank holen (hab ich einer Deutschen erst Mal abgeschaut,
hatte ja noch keinerlei Yoga-Erfahrung) und haben dann angefangen.
Die Yoga-Instructorin war super, die andere Deutsche hat mir aber
gesagt, dass es normal viel anstrengender ist und die ganz low sei.
Zuerst haben wir uns ein bisschen entspannt „inhale, exhale, feel
the energy“ etc. und dann richtig angefangen. Ich weiß natürlich
nicht, wie die ganzen Bewegungen heißen, aber es war echt seltsam,
mal einen Sport zu machen, bei dem man sich gleichzeitig entspannt
und „totally aware of your body“ ist. Einige Übungen waren auch
echt anstrengend, da sitzt man breitbeinig im Heizungssitz und muss
so mit den Arme hin und her, also die Hüfte dehnen. Dann sagt sie,
dass der Oberkörper dermaßen leicht ist, weil die Beine so schwer
werden. Ich war schon halb am Zusammenbrechen und bei mir war
überhaupt nichts leicht!! :D „Energize your legs“ nennt sich das
dann. Es gab auch so eine Übung, wo man schreien durfte, das tat
irgendwie total gut, alle Frustration, allen Stress und sämtliche
Probleme beim Ausatmen herausschreien! Die 1 ½ Stunden waren so
schnell vorbei und zum Glück war es früh genug, sodass noch keine
construction noise zu hören war. Die Yoga Barn ist richtig schön
gelegen und das Studio für ziemlich viele Menschen konzipiert. Zum
Glück sind morgens um 7 noch nicht so viele so aktiv und wir waren
nur 10-15 Leute :)
Zum Frühstück gab's wieder pancake
und einen Abschied von Susi und Eva, die nach Lovina abgereist sind.
Ab da war ich dann quasi alleine in Ubud :D Ich wollte mit dem Roller
nach Bedugul im Norden fahren und es gab aber keine Straßenkarte,
die ganz Bali drauf hatte. Nyoman konnte mir auch nicht weiterhelfen,
also hab ich Google Maps Ausschnitte fotografiert. DAS hätte ich mir
auch wirklich sparen können. Habe meinen Rucksack gepackt (mit
Sarong, Regencape, Foto, Geld und internationalem Führerschein) und
bin losgefahren.
Habe mich tatsächlich gleich in der
ersten Straße geirrt und ab da die Fotos nicht mal mehr angeschaut.
Es wurden etwa 20 Balinesen von mir gefragt, „which way to bedugul,
yes, beeeduguuul“ und ich habe es nach 2 ½ Stunden tatsächlich
hingeschafft. Auf dem Weg bin ich durch gigantische Landschaften
gefahren, habe tolle Palmenalleen und richtige ursprüngliche Dörfer
gesehen, also wirklich PURE BALI.
Das einzige, was ich hätte vermeiden
sollen, war eine „Straße“, die wohl eine Abkürzung war.
FURCHTBAR. Das nenn ich nicht mal mehr Feldweg. Das war wohl mal
geteert, aber jetzt ist es total grob steinige, matschig und super
steil, up and down. Bin kurzzeitig mit dem Roller steckengeblieben,
fast ausgerutscht und einmal fast im Feld gelandet. Wollte eigentlich
auf dem Rückweg Bilder machen, aber habe dann festgestellt, dass es
eine andere Straße nach Ubud gibt. Das wollte ich mir nicht für ein
paar Bilder nochmal antun.
das war der gute Teil der "Straße" ;)
Als ich dann langsam in die Berge kam,
hat mich ein Balinese von seinem Roller aus angelabert und mich
irgendwann gefragt, ob er mich zum Bedugul Botanical Garden begleiten
darf. Why not oder? :D Hat aber meinen Eintritt gezahlt und ist dann
halt mit mir da rumgelaufen. Hat nicht viel geredet, mir nur erzählt,
dass er im Resort-Paradies Nusa Dua arbeitet und in Lovina wohnt.
Musste ihm anschließend natürlich meine E-Mail-Adresse geben und
wollte mich am liebsten mit nach Hause nehmen. Nein, so geil war er
nicht und er hat auch nicht wirklich viel geredet... also hab ich ihm
gesagt, ich mache bald wieder Urlaub auf Bali und werde ihn dann
kontaktieren. Wer's glaub, ne ;)
Der Botanical Garden war echt schön
und ist einen Besuch wert, ist halt auch auf sämtlichen Postkarten
nicht ohne Grund drauf. Dort war es auch für balinesische
Verhältnisse relativ kühl, weil das schon ziemlich in den Bergen
ist. Auf der Rückfahrt hat es dann auch kurz echt geregnet, weil es
dort irgendwie schon mittags um 1 anfängt und nicht erst wie in Ubud
nachmittags bzw. abends.
Der Rückweg war 1h kürzer, vielleicht
einfach, weil Ubud überall angeschrieben war :D Also war ich nach 4h
und 110km wieder zurück! Mein Po tat dermaßen weh und ich hatte
relativ blöden Sonnenbrand auf Armen und Schultern. Hätte echt
nicht gedacht, dass es dann nochmal so sonnig wird und dachte auch,
ich wäre langsam braun genug. Anscheinend nicht, brauche wohl
nochmal ein paar Tage in der Sonne Kutas.
Die balinesische Fahrweise ist übrigens
ein bisschen besser als die thailändische, liegt aber vielleicht
auch dran, dass ich nicht in Kuta oder Denpasar unterwegs war. Die
Balinesen werden mir immer sympathischer. Um 3 war ich dann im Ibu
Rai Restaurant gegenüber von meinem Guest House essen, ist auch
ziemlich edel und ich hatte eine der besten Pizzen, die ich je
gegessen habe. Fast wie selbstgemacht mit extra viel Schinken, Käse,
Zwiebeln, Paprika und Pilzen.
Nach 2h auf dem Zimmer, bin ich
entspannt losgelaufen um den „Kecak Ramayana & Fire Dance“ zu
besuchen. Das war auch wirklich ein Erlebnis wert! Das fand open
stage in einem Tempel statt und es wurde durch tanzen und singen eine
Geschichte erzählt. Ganz viele oberkörperfreie Männer mit
Karoröcken saßen um ein Feuer herum und haben gesungen bzw. das für
den Kecak typische „cak cak cak“ Geräusch gemacht. Dargestellt
haben sie die Affenarmee des Prinzen oder so. Weiterhin kamen ein
paar verkleidetete, traditionell balinesisch angezogene Frauen und
seltsame Figuren hinzu, die dann die Geschichte dargestellt haben.
Kann man sich ja im Internet durchlesen, wen's interessiert, bin ein
bisschen faul gerade. War auf jeden Fall echt eine super Atmosphäre.
Am Schluss haben sie einen Haufen Kokosnüsse mit Benzin angezündet.
Als das zu Glut runtergebrannt war ist ein Mann immer wieder durch
die Glut gerannt und hat die Kokosnüsse überall hinverteilt (habe
mich in die zweite Reihe gesetzt, weil ich ein bisschen Schiss hatte,
eins ist einmal sogar unter meinen Stuhl gerollt). BARFUß! Der hat
natürlich einige Spenden danach bekommen :D
so sieht der Gehweg hier öfters aus
Der nächste Tag hat wieder gut
angefangen, war zwar noch dunkel, als ich mal wieder um 5 aufgewacht
bin, aber konnte mir dann viiiiel Zeit lassen und mit dem Roller ins
Yoga fahren. Der Instructor war diesmal ein Hindu-Mann, der es
wirklich drauf hatte. Da hast du wirklich den Spirit gefühlt. War
aber echt anstrengend, vor allem, weil mir alles wehtat vom Vortag.
Danach gab's Bali Style Scrambled Egg mit Toast und ich habe meinen
Tag geplant.
Ja, bei dem Plan blieb es natürlich
nicht, weil ich irgendwann zu unmotiviert war, ins Neka Museum zu
gehen. Habe 2h im Starbuck's vergammelt (mit einem guten Buch zum
Glück), bin weiter in ein modernes asiatisches Restaurant und habe
mich anschließend mit Tomatensuppe und Carrot-Pineapple-Walnut-Cake
in einem Öko-Café verwöhnt.
Um meinen Tag nicht völlig inaktiv
enden zu lassen, habe ich mich aufgemacht zum Legong Dance, ein
anderer typisch balinesischer Tanz.
Dabei spielen Männer auf einer Art
Xylophon eine richtig schräge und super laute Musik und Mädels und
ein Mann tanzen dazu mit ganz seltsamen Bewegungen und verdrehen
dabei gruslig die Augen. Die Kleider sind super super schön und die
haben's wirklich drauf. Wir waren nur 7 Zuschauer dieses Mal, recht
entspannt könnte man sagen. Bin mit einem Aussie ins Gespräch
gekommen, Jan, 60 Jahre alt, ursprünglich aus den Niederlanden, hat
mit mir Gott und die Welt und Bali und Australien diskutiert.
Politik, Kriege, Kultur, wirklich spannendes Gespräch.
Wieder am Guest House war ich so müde,
dass ich mich nicht mehr aufraffen konnte meinen Blogeintrag zu
schreiben und poste ihn deshalb jetzt erst. Hoffe, ihr wurdet nicht
allzu müde beim Lesen :) liebste Grüße, bald hört ihr wieder was
von mir, wenn ich von Kuta nach Australien fliege.
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