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Samstag, 22. Dezember 2012

Kuta


So, endlich, nach einer faulen Phase, der Blogeintrag zu meinem letzten Stopp in Asien, dem schönen Kuta, auch bekannt als Malle für Australier. Bin morgens von Ubud los und wir haben etwa 2h mit dem Minivan gebraucht, weil der Verkehr in Kuta traumatisierend ist! Hatten natürlich kein Aircon und sind in der Sonne fast verbrütet, ich und 2 Schweizer. Dort angekommen habe ich mich zuerst für 2 Nächte im Dua Dara Inn eingemietet, was ich später auf 6 Nächte verlängert habe. Habe ein ziemlich heruntergekommenes aber sehr geräumiges Einzelzimmer mit Fan bekommen und das Bad hatte etwa einen Quadratmeter. Die „Dusche“ war ein Schlauch, der über der Klospülung hing :D Zumindest hatte das Guest House Breakfast included und einen mittelgroßen Pool. Außerdem sehr vertrauenswürdige Lockers und eine 24h Rezeption :) Das große Manko war das fehlende WiFi, wodurch ich in Kuta eher fast nicht geskypet habe. Mein erstes Essen war eine Bratwurst! Das lob ich mir doch an den Touri-Orten... Es waren einfach so unendlich viele Australier in diesem Ort! Gab dafür aber auch hammer gute Shoppingmöglichkeiten, wie die Beachwalk-Mall, die direkt am Strand lag und so ein tolles Design hatte (hab mich dort auch oft genug aufgehalten, wenn mir der Stress auf der Straße zu viel wurde). Die Verkäufer in Kuta stehen wirklich an jeder Ecke. Man kann keine 2 Meter weit gehen, ohne gefragt zu werden, ob man was kaufen, „a look“ oder „transport“ möchte. Nicht zu vergessen die Massage-Ladies. In den Restaurants kann man zum Glück durchatmen und dort habe ich auch am ersten Tag 4h mit Bilder hochladen für den Ubud-Bericht zugebracht.




Habe mich abends mit Verena aus meiner alten Stufe zum Feiern getroffen. Waren zuerst in einem kleinen Restaurant mit ihrem Mit-Volunteer Laura was trinken und haben dann deren Couchsurfing-Host in einer Bar getroffen, die in einem Hinterhof von einem Hotel lag und sowohl von Balinesen als auch von Australiern besucht wurde. Die Drinks waren auch bemerkenswert billig, weil sich in Kuta das Preisniveau natürlich ein bisschen an Australien angepasst hat. Der Host und Laura standen eher auf Elektromusik und Trance und Verena und ich sind in die Mainstream-Clubs abgehauen.

Haben leckere und nicht so leckere Shooters getrunken und sind ins Skygarden, einen Club mit 7 oder 8 Floors, der einiges kann, ähnlich wie die Clubs in Lissabon oder Karlovny Lazne in Prag. Hat einfach so ein Opa immer halb auf meinen Füßen rumgetanzt und mir dann noch den Stinkefinger gezeigt, als ich ihn darauf hingewiesen hab, danke :D Naja, vielleicht war er auch auf magic mushrooms, denn diese gab es in Kuta überall billig in den Shops zu kaufen, sogar legal. Wie die Australier sich zum Weggehen anziehen ist übrigens nicht mehr schön, die könnten glatt im Bikini gehen, das würde auch nicht mehr viel ändern. Im Hintergrund auf dem obersten Floor lief übrigens American Pie auf einer riesigen Leinwand mit indonesischen Untertiteln, ja dann :D



Bett ist zu mainstream


So um halb 4 waren wir relativ ausgepowert (was bei der feuchten Hitze hier ja kein Wunder ist) und haben ein Pärchen aus Perth getroffen, das tatsächlich 2000AUD für 5 Tage Bali ausgegeben hat. Das muss man erst Mal schaffen, wenn Hin- und Rückflug zusammen nur 400AUD kosten :D Mit denen haben wir uns dann eine Weile unterhalten und wurden von den vorbeilaufenden Betrunkenen mal mehr mal weniger angepöbelt. Verena wurde beim Rumlaufen zweimal so völlig auffällig angerempelt, dass man sich in Gedanken schon gefragt hat, ob die Taschendiebe es hier tatsächlich auf die Reihe bekommen, irgendwas zu klauen.

Um halb 5 waren wir dann zurück an meinem Guest House, weil Verena ihren Fahrdienst Laura nicht mehr erreicht hatte. Haben dort ne halbe Stunde gechillt und sie wurde dann doch noch angerufen und ist zu ihrem Host zurückgefahren. Habe dann nur 3h geschlafen, war aber am morgen trotzdem den Umständen entsprechend fit.

Bin direkt nach dem Frühstück zur Odysseys Surfschule gelaufen, die ich mir im Internet rausgesucht hatte. Kam direkt zu einem Meeting der Surflehrer und wollte eigentlich nicht stören. Hab dann natürlich volle Aufmerksamkeit gehabt, alle sind aufgesprungen, haben geklatscht und „happy birthday“ gerufen, haha :D Ab da war mir die Surf School eh schon sympathisch. Hab sogleich nen 3-tägigen Surfkurs gebucht, der am nächsten Tag anfangen sollte.

Bin anschließend an den Strand gelegen, wo es endlich mal Wellen gab, in denen man richtig geil baden konnte, nicht langweilig plantschen. Als ich da so lag und mein Buch gelesen habe, hat mich ein Balinese angequatscht, wo ich so herkomme und so. Hab ihm das dann erzählt und dass ich mich voll auf Weihnachten freue, weil ich da Leute aus Germany treffe. Er ist dann irgendwie relativ aggressiv geworden und hat partout nicht verstanden, wieso ich Weihnachten nicht auf Bali feiern will. Weil man ja überall „friends“ machen kann. Er wollte einfach nicht einsehen, dass Freundschaft für mich nicht schon ist, wenn man mal kurz am Strand miteinander redet. Und dass es vielleicht was anderes ist, wenn man in einem fremden Land ist, dass man da froh ist, wenn man Leute aus der Heimat trifft. Nein, er hat mir vorgeworfen, ich sei intolerant, war aber selber noch nie irgendwo anders als in Indonesien. Naja, schließlich haben wir doch noch Frieden geschlossen und hab mich zu ihm und seinen Freunden in den Schatten gesetzt (nachdem ich mir schon den riesen Sonnenbrand überall geholt hatte). Sein Kumpel war so ein kleiner schmächtiger Kerl, der die ganze Zeit um mich rumgewuselt ist und unbedingt ein Date wollte. Der hat mich schon nach 2 Minuten genervt, also eher nicht. Am Schluss hab ich mich bei jedem verabschiedet und musste free hugs verteilen, SALLEEEE :D

Nach dem Strand war ich duschen, meinen Sonnenbrand begutachten, der leider auf meinem Kinn schon Blasen geworfen hatte, und bin das erste Mal in die Beachwalk-Mall. Habe ihm Johnny Rockets Burger gegessen, das im american diner style eingerichtet ist. So witzig, wenn man reinkommt, rufen alle „Hey Guuuuuys“ und wenn du gehst „Bye Guuuuuys“. Zwischendurch drehen sie mal die Musik laut auf und fangen plötzlich alle an zu tanzen :) War danach ein bisschen einkaufen, eher Window-Shopping, und bin dann ins Kino in Breaking Dawn für 5 Euro. Das lief im absoluten Deluxe-Kino-Saal „the premiere“. So komfortabel! Du hast wie in der 1st class im Flugzeug einen Sitz zum Liegen, du hast Decken in der Schublade neben dir und eine super Sicht, weil die Stufen so hoch übereinander sind. Den Film fand ich auch geil, habe aber auch lange genug darauf gewartet, ihn anzuschauen.
Danach hab ich mir noch schnell neue, qualitativ hochwertige Flipflops gekauft, weil ich von meinen in Ubud gekauften so Allergie bekommen hab, das hat man dann nach 5 Tagen immer noch gesehen, die roten Stellen. War so müde, weil ich ja nur 3h Schlaf hatte, dass ich schon um 8 ins Bett gegangen bin.

Beachwalk Mall bei Nacht

Am nächsten Morgen wurde ich vom lautesten Donner aller Zeiten und Monsunregen geweckt und hab mir gleich Sorgen wegen meinem Surfkurs gemacht. Bin erst Mal in den Mc um mal wieder im Fb aktiv zu werden, nachdem ich das einen Tag ausgelassen hatte. Habe vor der Surf lesson nen 2-stündigen Strandspaziergang gemacht und das Wetter war dann auch schon viel besser, als ich zur Surfschule gelaufen bin. Habe dort einen richtig netten Surflehrer (Rade) bekommen und das ungefähr längste Longboard aller Zeiten. Haben am Strand ein paar Trockenübungen zum Aufstehen gemacht und bin dann mit einem aus Hongkong, auch in meinem Kurs, ins Wasser gelatscht. Bei den ersten Wellen hab ich's wirklich gar nicht auf die Reihe bekommen, irgendwie aufzustehen, aber es wurde dann immer besser. Nur der Sonnenbrand in meinem Gesicht wurde leider nicht besser :D




Nach 2,5h hartem Surftraining konnten wir in der Surfschule duschen und uns die Bilder von dem Surftag anschauen :D das sah echt witzig aus, aber 15 Euro waren mir ein bisschen zu viel. Bin danach noch zur Discovery Mall gedackelt, weil ich dachte, die wäre gut, konnte aber irgendwie überhaupt nichts. War total gammlig, total unübersichtlich, total teuer und im Gegensatz zur Beachwalk-Mall total hässlich. Also zurück zu „meiner“ Mall und ein Kleid und Laufschuhe für insgesamt 140 Euro eingekauft. Man hat ja als Backpacker so viel Geld zur Verfügung, das will ja ausgegeben werden oder nicht? Im Starbuck's konnte ich dann kurz nach Hause skypen (wenn auch nur auf den Anrufbeantworter) und habe mir anschließend im Kino „The Hobbit 3D“ angeschaut.

Der Film ging aber bis um 1, weswegen ich morgens total müde war, als ich um 8 zum Surfen gegangen bin. Habe auch nur 6 Wellen oder so gesurft und mich dann 2h an den Strand zu den Lifeguards und ein paar Surflehrern gechillt. Einer von denen hat mich zu einer balinesischen Hochzeit in seinem Heimatdorf eingeladen, nachdem er ne Stunde mit mir geredet hatte und mir erzählt hatte, wie toll er mich findet. Naja, wieso nicht, das hat man schließlich nicht alle Tage :)

Mit Rade, meinem Surflehrer, hab ich dann auch noch voll lang geredet, der ist irgendwie schon total weise für sein Alter (24). War auch schon ein bisschen in der Welt unterwegs, zB Hawaii und hat mir gute „Lebenstipps“ gegeben. Die Leute haben mir erzählt, dass sie noch nie unter 22°C auf Bali hatten, das kann ich mir so gar nicht vorstellen. Als ich dann auch noch erfahren habe, dass einer von denen gerne in Kanada leben würde, da dachte ich mir, der erfriert dort ja mit Sicherheit!! :D Wir haben anschließend ausgemacht, die nächste Surfstunde zu verlegen auf Montag anstatt gleich am nächsten Tag, dem Sonntag, weiterzumachen. War glaub eine sehr gute Entscheidung.

Der Rest vom Tag ging auch relativ schnell rum, hatte nen ausgiebigen Mittagsschlaf, Window-Shopping, ein paar Gespräche mit balinesischen Taxi-Fahrern, Masseusen und Shop-Besitzern und habe meine Wäsche zur Laundry gebracht (2€ für 3kg Wäsche, die man gebügelt wiederbekommt, geeeeeil). Hätte nicht gedacht, dass ich ausgerechnet im Touri-Ort Kuta so viele Einheimische kennenlernen würde.

Am nächsten Tag hab ich erst Mal gechillt, mich mit einem Buch auf eine Liege gelegt, die ich extrem gut runtergehandelt habe, und im Pepper Lunch in der Mall gegessen. Ist ein japanisches Restaurant und man bekommt sein Steak roh, aber der Teller ist eine Art heiße Platte, d.h., man kann sich sein Steak noch schnell braten :D um 4 hab ich mich dann fertig gemacht, weil mich um 5 der Lifeguard abholen wollte.


 gegen Nachmittag sah's dann immer so aus




 Hausratte vom Mc :D


Der war auch überpünktlich zu meinem Erstaunen. Mit dem Roller sind wir erst Mal eine halbe Stunde durch den chaotischen Kuta-Verkehr gefahren. Und wirklich im Slalom, hatte ab und zu Angst um meine Knie, meine Tasche und vor allem um mein Leben. Aber außerhalb ging's dann und wir waren nach etwa einer Stunde in seinem Dorf, in der Nähe von Klungkung. Seine Mum war noch nicht zu Hause, deshalb sind wir erst Mal was zu essen holen gegangen. Ich war DIE Attraktion im Dorf, die Leute haben mich angeschaut, als hätten sie noch nie eine blonde Frau gesehen. Am Straßenstand hab ich Satay mit Chili-Marinade gegessen, was ich dann mit 3-4 Bechern Wassern hinterher spülen musste :D



Anschließend sind wir dann zu ihm nach Hause und ich hab seine komplette Familie kennengelernt. Die konnten halt kaum englisch, aber man hat sich trotzdem irgendwie verständigt und wir haben da nochmal was Kleines gegessen. Das Wohnzimmer und die „Küche“ ist bei denen nur so überdacht, also komplett im Freien und die Zimmer haben nur unabschließbare Holztüren. Naja, gibt ja schließlich auch nicht so viel zu klauen da und wenn die kälteste Temperatur im Jahr 23 °C sind, dann braucht man auch kein geschlossenes Haus.

Als wir dann an der Hochzeit ankamen, war die Zeremonie leider schon fast vorbei und es war dann mehr so der Männer-Saufabend. Saßen alle in einem Kreis im Schneidersitz oder auf Stühlen und haben Red Label Cola bzw. so ekliges japanisches undefinierbares Zeug getrunken. Einer hatte immer eine Kanne mit Eis und dem Getränk in der Hand und hat ein Schnapsgläschen befüllt, welches dann jeder einmal bekommen hat. Bei 15 Leuten also nicht die effektivste Art zu betrinken, aber definitiv sehr gemeinschaftlich. Hab nicht so viel verstanden, lag da in den Armen meines Lifeguards (und hab Liebeslieder auf seinem Handy gehört) und hab mich über mein Leben gefreut :D Hab gelernt, dass man nur mit der rechten Hand isst und trinkt, weil die Glück bringt und dass man sich immer bedankt! Es gab auch noch so kleine balinesische Süßigkeiten, aus Reis und Kokosnuss und was weiß ich noch in Bananenblättern eingehüllt, die waren super lecker. Gegen 10 hab ich einen balinesischen Salat bekommen, der mir aber schon beim ersten Löffel die Geschmacksnerven abgetötet hat, weil ich dachte, ich könnte die Chili-Paste ja einmal probieren :D Und als Mitternachtssnack gab's Spaghetti Balinese Style. Spaghetti mit Knoblauch und irgendeinem Fleisch als Omelette. Man hatte nur noch den Spaghettigeschmack, weil die so durchgekocht werden, aber das war saulecker, hätte mich reinlegen können! Danach sind wir dann gegangen (nachdem ich mich bei jedem einzelnen mit einem balinesischen „suksema“ (danke) verabschiedet hab, sagte ja, man bedankt sich IMMER) und dachte eigentlich, wir würden nach Kuta zurückfahren. Naja, so war's dann nicht.

 Schwester
 Vater
 Zeremonie
 Wohnzimmer
 Bräutigam
Süßigkeiten

 balinesischer Salat


Hab ich also bei dem Lifeguard im Bett gepennt, weil er nicht mehr heimfahren wollte. Hab leider nicht so viel geschlafen, weil der mich die ganze Zeit zugesülzt hat mit einem „du bist die einzige, ich war noch nie so glücklich, ohne dich bin ich nie wieder glücklich“, obwohl ich ihm gesagt hab, dass ich einen Freund in Deutschland hätte. Sind dann zum Glück morgens um 6 Uhr wieder nach Kuta zurückgefahren, der hat mich nämlich irgendwann so genervt, und habe noch 1h geschlafen, bevor ich zum Surfkurs bin.

Da hab ich ihn natürlich gleich wieder getroffen, er mit dem „warum willst du mich nicht“-Hundeblick und hab mich schleunigst Richtung Wasser bewegt. Hat aber prima geklappt, durfte rauspaddeln und draußen ein paar Wellen surfen, die noch nicht gebrochen waren. Und habe ziemlich viel auf dem Brett gechillt, weil es so gutes Wetter war und das Meer relativ ruhig. Rade war auch so hammer gechillt mal wieder und hat mir Lebenstipps mit auf den Weg gegeben :D Den Rest des Tages hab ich vergammelt, weil ich natürlich ein bisschen müde war und es hat gegen Mittag auch so unendlich angefangen zu regnen. Wollte eigentlich nochmal ins Kino, da war aber alles ausgebucht und bin um 6 abends schon ins Bett gegangen.

Am nächsten Morgen konnte ich dann meine Sachen packen, hatte eine balinesische Massage (die Frau hat mir erzählt, sie verdient 80€ im Monat, 80!!! so wenig man) und mich gefreut, dass es nun endlich nach Australien gehen würde. War viel zu früh am Flughafen um dann auch noch zu erfahren, dass mein Flug gecancelled wurde. Zum Glück hab ich gleich einen neuen Flug bekommen, der aber in Melbourne zwischengelandet ist. Und eine australische Dame chinesischen Ursprungs hat mir ein Essen gezahlt, mit mir geredet und dann gesagt, wenn ich nach Darwin komme, dann muss ich sie anrufen, sie hat ein chinesisches Restaurant, da kann ich für 20 AUD die Stunde arbeiten und bekomme Essen. Also, wenn alle Stricke reißen, dann flieg ich schnell nach Darwin und mach dort ein bisschen Geld :D

So, alles weitere im nächsten Bericht über die ersten Tage Sydney bzw. Australien generell.
Tut mir Leid, dass es momentan immer so lange dauert, aber ich fange jetzt wohl endlich an, hier richtig zu leben und zu genießen, weil ich mich endlich an das Reisen gewöhnt habe und nicht immer nur an zuhause denke :D Machts gut und bis bald, meine Lieben :) Wünscht mir Glück, dass ich in Sydney bald eine Wohnung und einen Job habe, dann kann nämlich nichts mehr schief gehen. Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch euch allen :)



Mittwoch, 12. Dezember 2012

Ubud


Am 07.12. wurden wir morgens im Hostel in Sanur von dem selben Minivan-Fahrer abgeholt, der uns auch schon unmotiviert nach Tanah Lot und Jimbaran gefahren hat. Er hat natürlich nicht gewusst, wo mein Guest House ist (und ich leider auch nicht :D), sodass er mich kurz rumgekurvt und dann im Zentrum rausgelassen hat. Hätte einfach mal jemanden fragen können, aber wär ja zu viel Aufwand, das Fenster aufzumachen. Also habe ich mich halt selbst durchgefragt und bin dann schließlich zum gebuchten Kori Bali Inn I gekommen.

Nyoman, der Besitzer, ist ein richtig netter Kerl und er hat mir (auf Wunsch) das Zimmer im dritten Stock gegeben, von dem man eine ganz gute Aussicht hat und morgens auch den Mt. Agung sehen kann, wenn das Wetter nicht zu schlecht ist. Ich habe ein riesiges Zimmer bekommen, mit einem Doppel- und einem Einzelbett, einem Schrank und einem großen Badezimmer. Habe mich sofort super wohl gefühlt :)

 denk, hab gut Ordnung gehalten




Bin anschließend losgelaufen, um meine Wäsche irgendwo abzugeben und habe Eva und Susi getroffen, die auch bis Montag im Kori Bali Inn waren. Die zwei haben dann schnell auf mich gewartet, während ich bei einer super süßen Frau meine Wäsche zu einem ganz guten Preis abgegeben hatte (alles was ich hatte hat nur 2 ½ Kilo gewogen, frage mich, was ich eigentlich im Rucksack habe, das ihn auf 14kg kommen lässt?).

War ein bisschen bummeln mit den Mädels und bin dann in einen großen Supermarkt und zur Yoga Barn gelaufen, wo ich mich über die Yoga-Kurse informiert habe. War ja klar, dass gerade dieses Wochenende irgendein Yoga-Event war, weshalb keine regulären Kurse stattfanden. Wollte dann eigentlich noch den letzten Kurs am Freitag belegen, aber als ich zurückgelaufen bin zum Guest House hat es so geregnet, dass ich 1 ½ Stunden gebraucht habe und dann hatte der Kurs schon angefangen, wo ich am anderen Ende des Städtchens stand. Währenddessen habe ich mal wieder einige Taxifahrer abgewimmelt und musste ein Foto von mir machen lassen, das interessiert mich wirklich, wieso die Balinesen Europäer so toll finden, ich meine, hier sind doch echt genug, jeder zweite hier ist Touri, da müssten die sich doch mal dran gewöhnt haben.

Ubud ist, trotz des Tourismus, ein richtig schöner Ort, der auch richtig coole Shops zu bieten hat, teilweise richtig hochwertiger Schmuck wird hier angeboten, schöne Jute-Taschen, es gibt tolle Restaurants und die 24hrs Shops liefern sich hier harten Konkurrenz-Kampf, weil es 5 Minimarkt-Ketten gibt (7-Eleven ftw sag ich nur, das gibt es hier leider nicht). Nur die Gehwege sind katastrophal hier! Das sind so Platten, die quasi nur draufgelegt sind und unten drunter geht es einen Meter weit runter. Habe schon einige Platten einen Stock tiefer gesehen und da fragt man sich doch, wann die nächste Platte runterbricht und ob man dann vielleicht gerade draufsteht :D Was hier auch ganz populär ist, ist der balinese coffee und es werden ganz viele natürliche Produkte angeboten, Heilbalsam, natürlich Lotions etc.

Am Abend habe ich mich dann mit Lissy und Frieda zum Abendessen getroffen, irgendwo in der Mitte unserer beiden Guest Houses, und wir haben in einem relativ guten Restaurant mit Sonnenuntergangs-Blick gegessen. Total nette Bedienungen, super Service, Nasi Goreng mit Spiegelei, Satay, Gemüse und Hühnchenschenkel. Das ganze für 5€ war also wirklich okay. Sind danach noch durch die Straßen gelaufen und da war eine balinesische Parade. Ich schaue natürlich nicht auf den Gehweg und schwups, tut sich der Boden unter mir auf und ich stecke mit einem Bein im Boden und mit dem anderen Knie auf der Straße. AUA. Naja, zum Glück nur der Schock und ein paar Schürfwunden, also nichts weiter Schlimmes.

Am nächsten Tag hat Nyoman mir Banana Pancakes mit einem Früchteteller zum Frühstück gemacht, was ich mit den beiden Mädels im ersten Stock gegessen habe (nachdem ich es vom dritten geholt hatte, wo er es mir direkt ans Zimmer gestellt hat :D).




Zuerst bin ich mit Susi und Eva zum Affenwald gelaufen, wo wir so witzige Bilder gemacht haben (wieso die nicht mehr existieren, erfahrt ihr gleich). Haben aber auch einen Affen mit einem ganz kleinen Affenbaby gesehen, das wahrscheinlich tot war :( und ein Affe hat mich dermaßen aggressiv angesprungen und hat es fast geschafft, meine Tasche zu öffnen. Zum Glück hat meine Vaude-Tasche standgehalten!! :D

Später haben wir uns einen Fahrer zu den Reisterrassen genommen und sind zuerst zu einer Kaffee-Plantage gefahren. Wir durften selbst kurz Kaffee rösten, haben Ananas-Pflanzen, Chili-Pflanzen und Ähnliches gesehen und am Schluss kostenlos eine heiße Schokolade mit echtem balinese cocoa umsonst bekommen. Die wollte nicht Mal ein Trinkgeld, das war echt nice :D Danach sind wir zu den tatsächlichen Reisterrassen gefahren, an ganz vielen tollen Handwerksshops vorbei, ich hätte hier wirklich gerne meine Einrichtung gekauft! Passt ja nur leider alles nicht in den Rucksack und in mein Budget auch nicht. Bei den Reisterrassen (die so beeindruckend sind, HAMMER) haben wir so viele Bilder gemacht, das war schon fast peinlich. Von jedem ungefähr 20 Bilder mit Reisterrasse, ohne Reisterrasse, Gesicht im Vordergrund, mit dem Rücken zur Kamera etc. :D

Als wir zurückgefahren sind und ich wieder im Zimmer war, habe ich meine Kamera gesucht. Sie war einfach weg. Ich hatte sie vor dem Einsteigen ins Taxi noch und im Taxi lag sie laut Fahrer nicht mehr. So ärgerlich! Nyoman hat den Taxifahrer angerufen und die haben 10 Minuten auf indonesisch diskutiert bevor mir Nyoman das Handy in die Hand gedrückt hat und ich selbst mit dem Fahrer telefonieren musste. Hallo? Ich spreche in meiner Landessprache mit jemand anderem und weiß danach trotzdem nicht, ob der andere eine Kamera im Auto gefunden hat oder nicht, sowas ist doch echt zum Kotzen! Naja, es tat dann allen voll Leid, sogar die Leute, die in dem Sträßchen rumsitzen, wo es zu meinem Guest House geht, haben mich alle gefragt, ob ich sie wieder habe und so. War super ärgerlich, an dem Tag sind super geile Bilder entstanden und ich habe natürlich alle Bilder von mir selbst auf meiner eigenen Kamera gehabt. Die Mädels schicken mir ihre Bilder dann per Mail, wenn sie in 2 Wochen wieder zuhause sind.

Danach musste ich mich erst Mal bei meiner Mum auskotzen über Asien, den asiatischen Problemlösungsweg etc. Und natürlich die Tatsache, nochmal Geld für eine neue Kamera auszugeben...

Abends sind wir dann noch zu den Cardinal Awards gegangen (einer Art Festival direkt vor unserem Guest House), was wohl eine Art balinesisches DSDS war. Es hat total angefangen zu regnen und wir waren die einzigen, die in Regencape und mit Schirm draußen und nicht unter'm Zelt standen. Das hat natürlich einige Balinesen motiviert, Fotos von uns zu machen, wie besonders, 3 Touristen im Regen! Waren noch ein bisschen bummeln und wäre fast zur Fire Show gegangen, die hat aber leider schon angefangen gehabt und ich habe mich dann entschlossen, am Montag zu einer anderen zu gehen.

Am nächsten morgen bin ich aufgestanden und habe mir Omelette mit Toast und Früchten gegönnt (nachdem ich das schließlich einen Tag auf Bali nicht hatte :D). Musste mir dann eine neue Kamera kaufen und weil es einfach keinen richtigen Elektronikshop gibt, habe ich mir in einem Ramsch-Laden eine Panasonic Lumix Fh4 für 140 Euro kaufen müssen, ohne Garantie. Macht aber super Bilder und ist viel besser als meine alte Kamera, von dem her ist es nur noch schade um die ganzen Bilder. Zum Glück lade ich die alle 2 Tage aufs Netbook hoch, sodass bis dahin nur Bilder von Ubud drauf waren.

Um 10 haben mich Lissy und Frieda mit ihrem Fahrer abgeholt und wir sind zum Elephant Cave Temple gefahren. Der war ganz schön, mit einer kleinen Höhle und ein bisschen im Dschungel, aber nichts wirklich Spektakuläres. Der nächste Tempel (weiß nicht mehr, wie der hieß) war ebenfalls nichts besonderes, aber der Blick über die Reisfelder war ganz nett und hinduistische Tempel sind halt generell recht schön.

 geliehener Sarong






mein neuer gekaufter Sarong :)

Der dritte und letzte Tempel des Tages war wirklich spektakulär schön, ABER wir sind 400 Stufen runtergelaufen und mussten diese natürlich auch wieder zurück. Habe noch nicht mal in Südostasien je so geschwitzt. War in der Sonne ohne Wind und die Treppenstufen waren ziemlich steil. Mit hochrotem Kopf sind wir wieder ins Auto eingestiegen und haben beschlossen, den nächsten Tempel auszulassen und direkt zum Mt. Batur (höchster Berg Balis) und zum Lake Batur zu fahren.
War eine super Aussicht auf den Berg und den See, wirklich ein schöner Moment!









Sind zum Essen in ein echt gammliges Restaurant gesessen, in dem es gemüffelt hat, aber was tut man nicht alles für den Preis von einem 1,50€ Essen :D Tat uns total Leid danach, weil der Fahrer uns extra ein Restaurant gesucht hatte (wahrscheinlich eh das von seinem Bruder oder Cousin, aber ist ja nicht so wichtig) und dachte, wir wollten nur kurz die Aussicht genießen.

Auf der Rückfahrt nach Ubud haben wir nochmal an den rice terraces gehalten, weil Frieda die noch sehen wollte und ich ja auch keine Bilder mehr hatte. Waren natürlich immer noch genauso schön wie am Vortag und ich habe jetzt Bilder. Sogar ein Panorama-Bild, weil die Panorama-Scene-Funktion an der neuen Kamera endlich mal funktioniert, wie sie soll! Es hat danach so angefangen zu gewittern, wir mussten im Slalom um heruntergerissene Äste bzw. Bäume fahren und das Wasser ist in Strömen den Berg runtergelaufen. Zum Glück saßen wir in einem Pick-Up-artigen Gefährt!





Zurück am Guest House habe ich eine kleine Mittagspause eingelegt und mir dann einen Roller gemietet. Wollte zuerst nicht den fixed price akzeptieren und bin zu einem anderen Rollervermieter, aber da war ich dann nach Handeln bei dem gleichen Preis und er sah nicht so vertrauenserweckend aus. Der ist mir dann hinterhergerannt und hat mich festgehalten und so, als ich gegangen bin (kanns ein bisschen verstehen, hatten ja immerhin schon gehandelt und habe mir auch schon eins ausgesucht gehabt, aber naja, sicherheitstechnisch wollte ich da schon auf Nummer sicher gehen :)). Also bin ich mit hängendem Kopf und einem „uuuups, sorry, I trust you more“ zu den anderen zurück, die sich dann doch als echt gut herausgestellt haben.

Um 5 wollte ich Frieda zum Shoppen abholen und wurde prompt an der großen Straße angehalten, weil da gerade eine Parade zu den Cardinal Awards war :D Super schön geschminkte Frauen, traditionell angezogene Männer und Männer bzw. Frauen mit Cardinal Awards Shirts, weil es wohl eine Art Schönheitswettbewerb anstatt Gesangswettbewerb wie am Abend vorher war. Am Anfang war ich noch genervt, dass ich nicht fahren durfte, aber anschließend froh, das gesehen zu haben, war echt interessant!







War danach voll tanken für 1€ (ein Liter 4500 Rp = 36ct. :D) und bin mit Frieda ein bisschen ins Städtchen gefahren (weil die zwei etwas außerhalb wohnen). Sind in so viele kleine süße Boutiquen gelaufen und haben auch so mega liebe Balinesen getroffen. Die erste konnte sogar ein bisschen deutsch und hat sich kurz mit uns unterhalten und die zweite war so witzig :D Hat die ganze Zeit nur gelacht, weil Frieda sich nicht zwischen schwarzer und brauner Tasche entscheiden konnte. „You're so funny, you're so funny“ und hat dabei in die Hände geklatscht!



Zurück an Friedas Guest House sind wir mit Lissy in eine kleine balinesische Bude gesessen und haben dabei echtes indonesisches Kinderfernsehen „genossen“ :D Essen war aber echt gut und super günstig natürlich. Die zwei sind am Montag auf die Gillis gefahren, weshalb wir uns verabschieden mussten. War ein bisschen traurig, weil das ja jetzt fast eine ganze Woche war, die wir was zusammen unternommen haben.


Wasser im Joghurt-Becher, why not? :D

Auf der Heimfahrt habe ich gemerkt, dass das Licht von meinem Roller nicht geht und habe total den Stress geschoben, dass die mich sofort dafür chargen wollen. Standen aber ein paar Kerle vor dem Shop und war absolut kein Problem. Das war eher so „Ja, wann willst tauschen, heute noch oder reichts morgen?“... Total entspannt also, habe ich doch den richtigen Rollerverleih ausgewählt, ha!

Am Guest House habe ich geduscht (hat sich dann als völlig unnötig herausgestellt) und bin nochmal zu den Cardinal Awards, weil das echt DAS Event hier ist. Da standen überall hunderte von Rollern rum und ich glaube, die komplette balinesische Jugend war anwesend. Das wurde auch gefilmt, also wurde wahrscheinlich ins Fernsehen übertragen und der Platz war dermaßen matschig. Meine Füße waren eklig braun-grau danach, ich hatte ne 1-cm-dicke Dreckschicht an der Unterseite und meine Hose war auch total eingesifft. Soviel zu „frisch geduscht und wohlriechend“.




Abends noch ein bisschen mit den Mädels geplaudert und dann ins Bett. Konnte bis 11 aber sowieso nicht schlafen, weil mein Bett vom Bass der Cardinal Awards vibriert hat und ich das Gefühl hatte, es steht ne Band direkt vor meiner Türe :D Um Punkt 11 war aber kein Laut mehr zu hören, sehr vorbildlich.

Um 5 am nächsten Morgen bin ich aufgewacht, weil ich mich total erkältet gefühlt und keine Luft mehr bekommen habe. ABER ist ja hier kein Problem, man geht einfach in den Supermarkt und kauft sich Tabletten für 80ct., die dann erstaunlicherweise auch noch gut wirken.

Um halb 7 bin ich zur Yoga Barn gefahren, zu meiner ersten Yoga-Stunde. Zuerst mussten wir uns Matten, Teppiche, so zwei schaumstoffartige Klötze und ein Kissen aus dem Schrank holen (hab ich einer Deutschen erst Mal abgeschaut, hatte ja noch keinerlei Yoga-Erfahrung) und haben dann angefangen. Die Yoga-Instructorin war super, die andere Deutsche hat mir aber gesagt, dass es normal viel anstrengender ist und die ganz low sei. Zuerst haben wir uns ein bisschen entspannt „inhale, exhale, feel the energy“ etc. und dann richtig angefangen. Ich weiß natürlich nicht, wie die ganzen Bewegungen heißen, aber es war echt seltsam, mal einen Sport zu machen, bei dem man sich gleichzeitig entspannt und „totally aware of your body“ ist. Einige Übungen waren auch echt anstrengend, da sitzt man breitbeinig im Heizungssitz und muss so mit den Arme hin und her, also die Hüfte dehnen. Dann sagt sie, dass der Oberkörper dermaßen leicht ist, weil die Beine so schwer werden. Ich war schon halb am Zusammenbrechen und bei mir war überhaupt nichts leicht!! :D „Energize your legs“ nennt sich das dann. Es gab auch so eine Übung, wo man schreien durfte, das tat irgendwie total gut, alle Frustration, allen Stress und sämtliche Probleme beim Ausatmen herausschreien! Die 1 ½ Stunden waren so schnell vorbei und zum Glück war es früh genug, sodass noch keine construction noise zu hören war. Die Yoga Barn ist richtig schön gelegen und das Studio für ziemlich viele Menschen konzipiert. Zum Glück sind morgens um 7 noch nicht so viele so aktiv und wir waren nur 10-15 Leute :)






Zum Frühstück gab's wieder pancake und einen Abschied von Susi und Eva, die nach Lovina abgereist sind. Ab da war ich dann quasi alleine in Ubud :D Ich wollte mit dem Roller nach Bedugul im Norden fahren und es gab aber keine Straßenkarte, die ganz Bali drauf hatte. Nyoman konnte mir auch nicht weiterhelfen, also hab ich Google Maps Ausschnitte fotografiert. DAS hätte ich mir auch wirklich sparen können. Habe meinen Rucksack gepackt (mit Sarong, Regencape, Foto, Geld und internationalem Führerschein) und bin losgefahren.

Habe mich tatsächlich gleich in der ersten Straße geirrt und ab da die Fotos nicht mal mehr angeschaut. Es wurden etwa 20 Balinesen von mir gefragt, „which way to bedugul, yes, beeeduguuul“ und ich habe es nach 2 ½ Stunden tatsächlich hingeschafft. Auf dem Weg bin ich durch gigantische Landschaften gefahren, habe tolle Palmenalleen und richtige ursprüngliche Dörfer gesehen, also wirklich PURE BALI.
Das einzige, was ich hätte vermeiden sollen, war eine „Straße“, die wohl eine Abkürzung war. FURCHTBAR. Das nenn ich nicht mal mehr Feldweg. Das war wohl mal geteert, aber jetzt ist es total grob steinige, matschig und super steil, up and down. Bin kurzzeitig mit dem Roller steckengeblieben, fast ausgerutscht und einmal fast im Feld gelandet. Wollte eigentlich auf dem Rückweg Bilder machen, aber habe dann festgestellt, dass es eine andere Straße nach Ubud gibt. Das wollte ich mir nicht für ein paar Bilder nochmal antun.



das war der gute Teil der "Straße" ;)

Als ich dann langsam in die Berge kam, hat mich ein Balinese von seinem Roller aus angelabert und mich irgendwann gefragt, ob er mich zum Bedugul Botanical Garden begleiten darf. Why not oder? :D Hat aber meinen Eintritt gezahlt und ist dann halt mit mir da rumgelaufen. Hat nicht viel geredet, mir nur erzählt, dass er im Resort-Paradies Nusa Dua arbeitet und in Lovina wohnt. Musste ihm anschließend natürlich meine E-Mail-Adresse geben und wollte mich am liebsten mit nach Hause nehmen. Nein, so geil war er nicht und er hat auch nicht wirklich viel geredet... also hab ich ihm gesagt, ich mache bald wieder Urlaub auf Bali und werde ihn dann kontaktieren. Wer's glaub, ne ;)
Der Botanical Garden war echt schön und ist einen Besuch wert, ist halt auch auf sämtlichen Postkarten nicht ohne Grund drauf. Dort war es auch für balinesische Verhältnisse relativ kühl, weil das schon ziemlich in den Bergen ist. Auf der Rückfahrt hat es dann auch kurz echt geregnet, weil es dort irgendwie schon mittags um 1 anfängt und nicht erst wie in Ubud nachmittags bzw. abends.







Der Rückweg war 1h kürzer, vielleicht einfach, weil Ubud überall angeschrieben war :D Also war ich nach 4h und 110km wieder zurück! Mein Po tat dermaßen weh und ich hatte relativ blöden Sonnenbrand auf Armen und Schultern. Hätte echt nicht gedacht, dass es dann nochmal so sonnig wird und dachte auch, ich wäre langsam braun genug. Anscheinend nicht, brauche wohl nochmal ein paar Tage in der Sonne Kutas.

Die balinesische Fahrweise ist übrigens ein bisschen besser als die thailändische, liegt aber vielleicht auch dran, dass ich nicht in Kuta oder Denpasar unterwegs war. Die Balinesen werden mir immer sympathischer. Um 3 war ich dann im Ibu Rai Restaurant gegenüber von meinem Guest House essen, ist auch ziemlich edel und ich hatte eine der besten Pizzen, die ich je gegessen habe. Fast wie selbstgemacht mit extra viel Schinken, Käse, Zwiebeln, Paprika und Pilzen.

Nach 2h auf dem Zimmer, bin ich entspannt losgelaufen um den „Kecak Ramayana & Fire Dance“ zu besuchen. Das war auch wirklich ein Erlebnis wert! Das fand open stage in einem Tempel statt und es wurde durch tanzen und singen eine Geschichte erzählt. Ganz viele oberkörperfreie Männer mit Karoröcken saßen um ein Feuer herum und haben gesungen bzw. das für den Kecak typische „cak cak cak“ Geräusch gemacht. Dargestellt haben sie die Affenarmee des Prinzen oder so. Weiterhin kamen ein paar verkleidetete, traditionell balinesisch angezogene Frauen und seltsame Figuren hinzu, die dann die Geschichte dargestellt haben. Kann man sich ja im Internet durchlesen, wen's interessiert, bin ein bisschen faul gerade. War auf jeden Fall echt eine super Atmosphäre. Am Schluss haben sie einen Haufen Kokosnüsse mit Benzin angezündet. Als das zu Glut runtergebrannt war ist ein Mann immer wieder durch die Glut gerannt und hat die Kokosnüsse überall hinverteilt (habe mich in die zweite Reihe gesetzt, weil ich ein bisschen Schiss hatte, eins ist einmal sogar unter meinen Stuhl gerollt). BARFUß! Der hat natürlich einige Spenden danach bekommen :D

 so sieht der Gehweg hier öfters aus







Der nächste Tag hat wieder gut angefangen, war zwar noch dunkel, als ich mal wieder um 5 aufgewacht bin, aber konnte mir dann viiiiel Zeit lassen und mit dem Roller ins Yoga fahren. Der Instructor war diesmal ein Hindu-Mann, der es wirklich drauf hatte. Da hast du wirklich den Spirit gefühlt. War aber echt anstrengend, vor allem, weil mir alles wehtat vom Vortag. Danach gab's Bali Style Scrambled Egg mit Toast und ich habe meinen Tag geplant.

Ja, bei dem Plan blieb es natürlich nicht, weil ich irgendwann zu unmotiviert war, ins Neka Museum zu gehen. Habe 2h im Starbuck's vergammelt (mit einem guten Buch zum Glück), bin weiter in ein modernes asiatisches Restaurant und habe mich anschließend mit Tomatensuppe und Carrot-Pineapple-Walnut-Cake in einem Öko-Café verwöhnt.




Um meinen Tag nicht völlig inaktiv enden zu lassen, habe ich mich aufgemacht zum Legong Dance, ein anderer typisch balinesischer Tanz.
Dabei spielen Männer auf einer Art Xylophon eine richtig schräge und super laute Musik und Mädels und ein Mann tanzen dazu mit ganz seltsamen Bewegungen und verdrehen dabei gruslig die Augen. Die Kleider sind super super schön und die haben's wirklich drauf. Wir waren nur 7 Zuschauer dieses Mal, recht entspannt könnte man sagen. Bin mit einem Aussie ins Gespräch gekommen, Jan, 60 Jahre alt, ursprünglich aus den Niederlanden, hat mit mir Gott und die Welt und Bali und Australien diskutiert. Politik, Kriege, Kultur, wirklich spannendes Gespräch.






Wieder am Guest House war ich so müde, dass ich mich nicht mehr aufraffen konnte meinen Blogeintrag zu schreiben und poste ihn deshalb jetzt erst. Hoffe, ihr wurdet nicht allzu müde beim Lesen :) liebste Grüße, bald hört ihr wieder was von mir, wenn ich von Kuta nach Australien fliege.