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Sonntag, 26. Mai 2013

Rainbow Beach + Fraser Island


Abends bin ich mit unzähligen anderen in Rainbow Beach angekommen und hab im Hostel eingecheckt. Habe auf meinem – ziemlich gammligen – Zimmer zwei liebe deutsche Mädels, Isabel und Teresa, kennengelernt, die auch für den übernächsten Tag die Fraser Island Tag Along Safari gebucht hatten. Hab mich erst Mal auf deutsch 2h mit denen ausgequatscht, weil die letzte Woche ziemlich englischlastig war :D

Ich bin ziemlich früh ins Bett und am nächsten Morgen deswegen auch früh aufgestanden. Mir ging's nicht blendend, aber stark erkältet war ich noch nicht. Bin morgens mit den Mädels an den Strand gelaufen, der echt schön ist, aber in Rainbow Beach gibt es einfach so gut wie gar nichts, ein Pub, eine Apotheke, ein IGA, that's it! Dafür lagen wir dann ne Weile bei strahlendem Sonnenschein am Strand. Dort hat uns ein deutscher Backpacker angequatscht (sein Handtuch: „Abitur 2012, alles in trockenen Tüchern“ :D), ob wir für ein Video posen wollen. Alles klar, haben wir seinem Freund in Deutschland, für den er das Video zum Geburtstag macht, von Australien vorgeschwärmt, ihm gratuliert und ihn neidisch gemacht. War ganz witzig :) Zum Abendessen hab ich Naturreis mit Gemüse gekocht und danach ging's zum Briefing für die nächsten drei Tage auf der größten Sandinsel der Welt – Fraser Island.

Nach einem ziemlich langweiligen Video, das uns so ziemlich vor allen Gefahren und negativen Sachen auf Fraser Island gewarnt hat („Remember: SLOW is SAFE“ von so nem seltsamen Sicherheitstypen, der mehr wie ein Punk gewirkt hat) kam dann der Guide bzw. der Mitarbeiter der Adventure Company und meinte so ungefähr, dass das Video so jetzt nicht ganz so sehr stimmt und es eigentlich nicht sooo gefährlich ist. Viele Sachen waren auch einfach nicht relevant, zum Beispiel den Reifendruck verändern oder selber wissen, wann man von low in high range umstellen muss etc. Vor ein paar Jahren ist nämlich noch jeder alleine mit dem Auto rumgekurvt, inzwischen muss man in Gruppen von 4 Autos fahren und das vordere ist das Leader-Auto. So, nachdem wir sämtliche Regeln dreimal durchgekaut hatten, haben wir uns ziemlich gut vorbereitet gefühlt auf den nächsten Tag. Wir wurden auch schon in unsere Gruppe eingeteilt und waren mit 3 Irinnen und 2 Kanadiern, die etwas später ankamen, in einer Gruppe.

Am nächsten Tag ging es gut mit gratis Pancakes vom Hostel los, wir haben eine kleine Tasche gepackt und sind zum Morning Briefing. Wir haben alle eine Kühlbox mit Fleisch, Eiern, Salatdressing etc. bekommen sowie 2 Essenskisten und einen Essensplan (wir mussten das Essen dann selbst auf der Insel zubereiten). Dann saßen wir endlich im Auto. Die Irinnen waren zum Glück schon etwas älter und die eine hatte sogar Traktor-Erfahrung, deswegen sind die zuerst gefahren.

Mir ging es zu dem Zeitpunkt schon erkältungsmäßig echt mau und ich wollte bzw. bin auch die ganze Zeit nicht gefahren, weil das Auto mit Schaltung war, ich seit 7 Monaten nicht mehr in einem Auto saß, geschweige denn auf der linken Seite gefahren bin. Als ich dann auch noch krank war, dann war das so KO-Kriterium. Wir sind zuerst durch ziemlich weichen Sand auf die Autofähre nach Fraser Island gefahren. Dort waren wir kurze 20 Minuten unterwegs bevor wir Lunch an einem Campingplatz hatten. Es gab Sandwiches mit allerlei Salat, Gurke, Tomate, Fleisch/Schinken, Käse etc.. :) Nachdem alle fertig waren und das Essen wieder verstaut sind wir weitergefahren. Wir haben auf dem Weg so einen chilligen Dingo (die Wildhunde auf der Insel, ziemlich gefährlich) gesehen, der vor unseren Autos gechillt hat und sich nicht wegbewegen wollte. Der sei anscheinend schon so an Menschen gewöhnt, dass ihn das relativ wenig interessiert, wenn da ein paar Autos angetuckert kommen.

Rainbow Beach

Rainbow Beach

auf der Autofähre mit Isabel :D
Lunch
entspannter Dingo
Der nächste Stop war der Lake MacKenzie. Wir sind erst Mal trekking-mäßig durch den Wald gefahren, uns hat's im Auto rumgehauen wie noch was, aber wir sind sicher angekommen. Ein super klarer, schöner Regenwasser-See, von denen es nur ungefähr 30 auf der ganzen Welt gibt (mehr als die Hälfte auf Fraser Island). Wir lagen da eine halbe Stunde in der Sonne, die, die nicht erkältet waren haben auch gebadet :D


Dann sind wir auch schon weiter zu unserem Nachtlager gefahren. Auf dem Weg ist der Reifen unseres Guides geplatzt, da haben wir dann erst Mal ne halbe Stunde gewartet bis ein Bus mit Ersatzreifen vorbeikam, weil der den Reifen in seinem Trailer hatte, welcher auf dem ersten Campingplatz stand. Daher waren wir ziemlich spät dran mit der Rückfahrt und das Meer ist schon ziemlich weit im Strand drin gewesen. Wir mussten um Steine rumkurven und ein Auto ist einmal fast abgesoffen. Wir waren das zweite Auto und wir saßen an so einem Stein fest und das Auto hinter uns war dreiviertels mit den Reifen im Meer. Unser Guide ist völlig durchgedreht, kam angerannt, hat unsere Fahrerin rausgezerrt und hat innnerhalb von 2 Sekunden das Auto aus dem Loch geholt, in dem wir festsaßen, sodass das Auto hinter uns zum Glück nicht abgesoffen ist :D War ziemlich spannend, auch wenn wir kurz ein bisschen Schiss hatten. Und auf Sand zu fahren war so cool, zumindest fand ich das, wo ich hintendrin so gechillt habe die ganze Zeit :D

hatten schon fast nasse füße :D


Wir sind dann bei Fast-Dunkelheit am Nachtcamp angekommen, das zum Glück eingezäunt war, also dingo-safe! Am ersten Abend sollte es Asian Stir-Fry mit Reis geben, was wir, nachdem wir uns eine der gammligen „Herd“-Platten erobert haben, auch lecker zubereitet haben. Weil eine Sandinsel keine Wärme festhält (kennt man ja von der Sahara oder so), haben wir uns schon vor dem Essen mit Goon gewärmt :D Beim Essen war's dann schon relativ witzig, wir haben ein paar Trinkspiele gespielt und sind dann auch in einer Dingo-Gruppe zum Strand gelaufen. Ich, die zwei deutschen Mädels und die zwei – schon ziemlich betrunkenen – Kanadier. Die zwei letzteren hielten es für eine gute Idee, sich am Strand hinzulegen und es hat sie einfach null interessiert, dass da ein paar Dingos durchgerannt sind, was soll's, sind ja keine Raubtiere oder so :D
Naja, der Sternenhimmel war auf jeden Fall GIGANTISCH, aber ich hab mich irgendwann so krank gefühlt, dass ich mit den Mädels in unser Zelt gegangen bin. Dort hatte es wirklich gefühlt Minusgrade und ich bin dann in der Nacht richtig krank geworden, Halsweh, Kopfweh, Schnupfen, Husten, das volle Programm!




Dingo-Vertreibungstaktik? :D


War morgens dann schon früh wach und hab erst Mal Teewasser aufgesetzt :D Zum Frühstück hatten wir deluxe Scrambled Eggs (wobei ziemlich viele ETWAS später aufgestanden sind, da sie eine lange Nacht hatten. In dem Camp gibt es sogar eine Tanzfläche mit Disco-Lights :D) auf Toast, um uns für den Tag zu stärken.

Um 9 sind wir zu den berühmten Champagne-Pools losgefahren. Bevor wir da ankamen, hatte die Gruppe vor uns aber einen platten Reifen. Aber was für einer, ist einfach ein Messer dringesteckt, aber andersrum, heißt, die Spitze hat rausgeschaut und der Rest war IM Reifen, keine Ahnung, wie sie das geschafft haben :D Die Zeit haben wir aber für ziemlich coole Bilder genutzt, weil das Wetter einfach nur RIESIG geil war! Also nächster Stop Champagne-Pools: Das sind so Felsen, wo die Brandung abgebremst wird und man dahinter in den Natur-Becken baden kann (auf komplett Fraser-Island ist das Baden strikt untersagt wegen Haien!!). Wenn dann die Wellen über die Felsen brechen, dann sprudelt das Wasser wie Champagner, daher der Name :) Wir hatten da ungefähr eine Stunde Zeit und sind dann anschließend zum Lunch wieder ans Camp gefahren, wo es Salad-Wraps mit Fleisch, Käse und dem ganzen anderen Zeug zu essen gab.









Direkt im Anschluss sind wir zu einem View Point gefahren. So eine geile Sicht hatte ich ja selten in meinem Leben. Wir haben von oben in dem super klaren Wasser Meeresschildkröten und Delphin-Schwärme bzw. einen Hai gesichtet und der Horizont war einfach endlos lang. Dazu noch die pure Sonne, einfach nur perfekt :) War aber auch eine kleine Wanderung zum View Point (hat ich aber SEHR gelohnt).





Um den Tag abzurunden haben wir das meistfotografierte Schiffswrack der Welt (Mahena Wreck) fotografiert :D War jetzt nicht soooo spektakulär, aber man hat natürlich trotzdem ein paar Fotos gebraucht. Ziemlich direkt dahinter war der Eli Creek, der so frisches Wasser hat, dass wir alle unsere Wasser-Container dort auffüllen durften und dann von ganz oben bis fast ganz zum Meer schwimmen konnten. Ich bin so langsam total heiser geworden und habe überhaupt keinen Ton mehr rausbekommen, deshalb musste ich passen. Wir haben uns als Gruppe inzwischen einfach nur super verstanden und dementsprechend haben wir auch das Abendessen gut gemeistert. Dieses Mal gab es Steak mit eigentlich Kartoffelsalat, was wir zu Petersilien-Bratkartoffeln umfunktioniert haben, weil es erstens Mal scheiße kalt war, wir zweitens keine Mayo mehr übrig hatten und drittens das Wasser einfach nicht kochen wollte :D. Dazu gab es grünen Salat, den wir mit Tuna und Veggie Patties aufge“tunet“ haben :D







Goon-Regal

Die anderen haben anschließend wieder getrunken, ich hab mich einfach nur nett unterhalten, weil ich den ganzen Tag über schon so dehydriert war und meine Erkältung echt immer schlimmer wurde. In der Nacht hab ich aber dann zum Glück besser geschlafen, am Morgen war leider meine Stimme so ziemlich im Eimer. Zum Frühstück haben wir noch die letzten Reste unserer Food-Box vernichtet und sind dann zum letzten Mal vom Camp zum Lake Wabby aufgebrochen. Dorthin mussten wir erst Mal ne halbe Stunde so einen Pfad durch den Wald entlang laufen. Dann hatten wir ein Stück, wo einfach wie die Wüste war, bevor wir an dem tollen See angekommen sind. Super weißer Sand, Sonne pur und wir mittendrin gebrutzelt. Wir haben den Engländern/Iren/Kanadiern dann nützliche deutsche Sätze wie „Die haben mein Pferd grün angestrichen“ oder „Ich kann mein Schwert nicht finden“ beigebracht :D Ein paar verrückte deutsche Kerle haben sich die komplette Sanddüne runtergerollt und sind dann im See gelandet, sah richtig witzig aus :)





Nachdem wir dann wieder zurück waren, gings erst Mal eine richtig schwierige Strecke zurück zur Fähre. Alex, die am Steuer saß, hat ein bisschen Panik bekommen und wir hatten einen ziemlichen „bumpy ride“ hintendrin. Aber war okay, wir sind alle lebens angekommen und es hat reibungslos funktioniert, bis wir wieder zurück am Hostel waren. Noch kurz das Auto ausgefegt und durften dann „gehen“. Hatten Abendessen anschließend und saßen an der Hostelbar noch ein bisschen zusammen und haben den mehr oder weniger richtigen Karaoke-Tönen gelauscht. Haben mich alle mit Erkältungsmedikamenten versorgt und die meisten sind dann einfach selbst schon halb krank gewesen, deshalb wurde es auch nicht so die lange Nacht, eher chilliges Beisammensitzen. Lon und die andere Niederländerin waren dann ebenfalls im Hostel und ich merke mal wieder, dass man jeden ungefähr dreimal auf seiner Reise trifft, zumindest wenn sie in die gleiche Richtung reisen.

Anschließend hab ich noch mit Simon telefoniert, der grade im eisig kalten Melbourne hockt und da fand ich es dann verhältnismäßig doch gar nicht mehr ganz so kalt hier. Hab gut geschlafen gehabt dann und am nächsten Morgen mussten wir uns dann alle voneinander verabschieden, weil die Irinnen und die 2 deutschen Mädels schon den Bus um 7.40am nach Noosa genommen haben. War ein bisschen traurig, weil man schon so als Gruppe ein bisschen zusammengewachsen ist, aber ich bin's ja inzwischen wirklich gewöhnt :)

Also zusammenfassend: Fraser Island war bis jetzt eins der geilsten Sachen, die ich je gemacht habe und ich würde es JEDEM empfehlen. Der Hammer, wirklich top! Hatten natürlich auch Glück mit dem Wetter uns ich fand meine Gruppe auch super.
Melde mich wieder, wenn ich von den traumhaften Whitsundays komme, der Wetterbericht zeigt für den ersten Tag bewölkt und dann 2 Tage Sonne!! Hallo Traumstrand Whitehaven-Beach, ich komme! Bis bald, Rebecca

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