Abends bin ich mit unzähligen
anderen in Rainbow Beach angekommen und hab im Hostel eingecheckt.
Habe auf meinem – ziemlich gammligen – Zimmer zwei liebe deutsche
Mädels, Isabel und Teresa, kennengelernt, die auch für den
übernächsten Tag die Fraser Island Tag Along Safari gebucht hatten.
Hab mich erst Mal auf deutsch 2h mit denen ausgequatscht, weil die
letzte Woche ziemlich englischlastig war :D
Ich bin ziemlich früh ins Bett und am
nächsten Morgen deswegen auch früh aufgestanden. Mir ging's nicht
blendend, aber stark erkältet war ich noch nicht. Bin morgens mit
den Mädels an den Strand gelaufen, der echt schön ist, aber in
Rainbow Beach gibt es einfach so gut wie gar nichts, ein Pub, eine
Apotheke, ein IGA, that's it! Dafür lagen wir dann ne Weile bei
strahlendem Sonnenschein am Strand. Dort hat uns ein deutscher
Backpacker angequatscht (sein Handtuch: „Abitur 2012, alles in
trockenen Tüchern“ :D), ob wir für ein Video posen wollen. Alles
klar, haben wir seinem Freund in Deutschland, für den er das Video
zum Geburtstag macht, von Australien vorgeschwärmt, ihm gratuliert
und ihn neidisch gemacht. War ganz witzig :) Zum Abendessen hab ich
Naturreis mit Gemüse gekocht und danach ging's zum Briefing für die
nächsten drei Tage auf der größten Sandinsel der Welt – Fraser
Island.
Nach einem ziemlich langweiligen Video,
das uns so ziemlich vor allen Gefahren und negativen Sachen auf
Fraser Island gewarnt hat („Remember: SLOW is SAFE“ von so nem
seltsamen Sicherheitstypen, der mehr wie ein Punk gewirkt hat) kam
dann der Guide bzw. der Mitarbeiter der Adventure Company und meinte
so ungefähr, dass das Video so jetzt nicht ganz so sehr stimmt und
es eigentlich nicht sooo gefährlich ist. Viele Sachen waren auch
einfach nicht relevant, zum Beispiel den Reifendruck verändern oder
selber wissen, wann man von low in high range umstellen muss etc. Vor
ein paar Jahren ist nämlich noch jeder alleine mit dem Auto
rumgekurvt, inzwischen muss man in Gruppen von 4 Autos fahren und das
vordere ist das Leader-Auto. So, nachdem wir sämtliche Regeln
dreimal durchgekaut hatten, haben wir uns ziemlich gut vorbereitet
gefühlt auf den nächsten Tag. Wir wurden auch schon in unsere
Gruppe eingeteilt und waren mit 3 Irinnen und 2 Kanadiern, die etwas
später ankamen, in einer Gruppe.
Am nächsten Tag ging es gut mit gratis
Pancakes vom Hostel los, wir haben eine kleine Tasche gepackt und
sind zum Morning Briefing. Wir haben alle eine Kühlbox mit Fleisch,
Eiern, Salatdressing etc. bekommen sowie 2 Essenskisten und einen
Essensplan (wir mussten das Essen dann selbst auf der Insel
zubereiten). Dann saßen wir endlich im Auto. Die Irinnen waren zum
Glück schon etwas älter und die eine hatte sogar Traktor-Erfahrung,
deswegen sind die zuerst gefahren.
Mir ging es zu dem Zeitpunkt schon
erkältungsmäßig echt mau und ich wollte bzw. bin auch die ganze
Zeit nicht gefahren, weil das Auto mit Schaltung war, ich seit 7
Monaten nicht mehr in einem Auto saß, geschweige denn auf der linken
Seite gefahren bin. Als ich dann auch noch krank war, dann war das so
KO-Kriterium. Wir sind zuerst durch ziemlich weichen Sand auf die
Autofähre nach Fraser Island gefahren. Dort waren wir kurze 20
Minuten unterwegs bevor wir Lunch an einem Campingplatz hatten. Es
gab Sandwiches mit allerlei Salat, Gurke, Tomate, Fleisch/Schinken,
Käse etc.. :) Nachdem alle fertig waren und das Essen wieder
verstaut sind wir weitergefahren. Wir haben auf dem Weg so einen
chilligen Dingo (die Wildhunde auf der Insel, ziemlich gefährlich)
gesehen, der vor unseren Autos gechillt hat und sich nicht wegbewegen
wollte. Der sei anscheinend schon so an Menschen gewöhnt, dass ihn
das relativ wenig interessiert, wenn da ein paar Autos angetuckert
kommen.
Rainbow Beach |
Rainbow Beach |
auf der Autofähre mit Isabel :D |
Lunch |
entspannter Dingo |
Der nächste Stop war der Lake
MacKenzie. Wir sind erst Mal trekking-mäßig durch den Wald
gefahren, uns hat's im Auto rumgehauen wie noch was, aber wir sind
sicher angekommen. Ein super klarer, schöner Regenwasser-See, von
denen es nur ungefähr 30 auf der ganzen Welt gibt (mehr als die
Hälfte auf Fraser Island). Wir lagen da eine halbe Stunde in der
Sonne, die, die nicht erkältet waren haben auch gebadet :D
Dann sind wir auch schon weiter zu
unserem Nachtlager gefahren. Auf dem Weg ist der Reifen unseres
Guides geplatzt, da haben wir dann erst Mal ne halbe Stunde gewartet
bis ein Bus mit Ersatzreifen vorbeikam, weil der den Reifen in seinem
Trailer hatte, welcher auf dem ersten Campingplatz stand. Daher waren
wir ziemlich spät dran mit der Rückfahrt und das Meer ist schon
ziemlich weit im Strand drin gewesen. Wir mussten um Steine rumkurven
und ein Auto ist einmal fast abgesoffen. Wir waren das zweite Auto
und wir saßen an so einem Stein fest und das Auto hinter uns war
dreiviertels mit den Reifen im Meer. Unser Guide ist völlig
durchgedreht, kam angerannt, hat unsere Fahrerin rausgezerrt und hat
innnerhalb von 2 Sekunden das Auto aus dem Loch geholt, in dem wir
festsaßen, sodass das Auto hinter uns zum Glück nicht abgesoffen
ist :D War ziemlich spannend, auch wenn wir kurz ein bisschen Schiss
hatten. Und auf Sand zu fahren war so cool, zumindest fand ich das,
wo ich hintendrin so gechillt habe die ganze Zeit :D
hatten schon fast nasse füße :D |
Wir sind dann bei Fast-Dunkelheit am
Nachtcamp angekommen, das zum Glück eingezäunt war, also
dingo-safe! Am ersten Abend sollte es Asian Stir-Fry mit Reis geben,
was wir, nachdem wir uns eine der gammligen „Herd“-Platten
erobert haben, auch lecker zubereitet haben. Weil eine Sandinsel
keine Wärme festhält (kennt man ja von der Sahara oder so), haben
wir uns schon vor dem Essen mit Goon gewärmt :D Beim Essen war's
dann schon relativ witzig, wir haben ein paar Trinkspiele gespielt
und sind dann auch in einer Dingo-Gruppe zum Strand gelaufen. Ich,
die zwei deutschen Mädels und die zwei – schon ziemlich
betrunkenen – Kanadier. Die zwei letzteren hielten es für eine
gute Idee, sich am Strand hinzulegen und es hat sie einfach null
interessiert, dass da ein paar Dingos durchgerannt sind, was soll's,
sind ja keine Raubtiere oder so :D
Naja, der Sternenhimmel war auf jeden
Fall GIGANTISCH, aber ich hab mich irgendwann so krank gefühlt, dass
ich mit den Mädels in unser Zelt gegangen bin. Dort hatte es
wirklich gefühlt Minusgrade und ich bin dann in der Nacht richtig
krank geworden, Halsweh, Kopfweh, Schnupfen, Husten, das volle
Programm!
War morgens dann schon früh wach und
hab erst Mal Teewasser aufgesetzt :D Zum Frühstück hatten wir
deluxe Scrambled Eggs (wobei ziemlich viele ETWAS später
aufgestanden sind, da sie eine lange Nacht hatten. In dem Camp gibt
es sogar eine Tanzfläche mit Disco-Lights :D) auf Toast, um uns für
den Tag zu stärken.
Um 9 sind wir zu den berühmten
Champagne-Pools losgefahren. Bevor wir da ankamen, hatte die Gruppe
vor uns aber einen platten Reifen. Aber was für einer, ist einfach
ein Messer dringesteckt, aber andersrum, heißt, die Spitze hat
rausgeschaut und der Rest war IM Reifen, keine Ahnung, wie sie das
geschafft haben :D Die Zeit haben wir aber für ziemlich coole Bilder
genutzt, weil das Wetter einfach nur RIESIG geil war! Also nächster
Stop Champagne-Pools: Das sind so Felsen, wo die Brandung abgebremst
wird und man dahinter in den Natur-Becken baden kann (auf komplett
Fraser-Island ist das Baden strikt untersagt wegen Haien!!). Wenn
dann die Wellen über die Felsen brechen, dann sprudelt das Wasser
wie Champagner, daher der Name :) Wir hatten da ungefähr eine Stunde
Zeit und sind dann anschließend zum Lunch wieder ans Camp gefahren,
wo es Salad-Wraps mit Fleisch, Käse und dem ganzen anderen Zeug zu
essen gab.
Direkt im Anschluss sind wir zu einem
View Point gefahren. So eine geile Sicht hatte ich ja selten in
meinem Leben. Wir haben von oben in dem super klaren Wasser
Meeresschildkröten und Delphin-Schwärme bzw. einen Hai gesichtet
und der Horizont war einfach endlos lang. Dazu noch die pure Sonne,
einfach nur perfekt :) War aber auch eine kleine Wanderung zum View
Point (hat ich aber SEHR gelohnt).
Um den Tag abzurunden haben wir das
meistfotografierte Schiffswrack der Welt (Mahena Wreck) fotografiert
:D War jetzt nicht soooo spektakulär, aber man hat natürlich
trotzdem ein paar Fotos gebraucht. Ziemlich direkt dahinter war der
Eli Creek, der so frisches Wasser hat, dass wir alle unsere
Wasser-Container dort auffüllen durften und dann von ganz oben bis
fast ganz zum Meer schwimmen konnten. Ich bin so langsam total heiser
geworden und habe überhaupt keinen Ton mehr rausbekommen, deshalb
musste ich passen. Wir haben uns als Gruppe inzwischen einfach nur
super verstanden und dementsprechend haben wir auch das Abendessen
gut gemeistert. Dieses Mal gab es Steak mit eigentlich
Kartoffelsalat, was wir zu Petersilien-Bratkartoffeln umfunktioniert
haben, weil es erstens Mal scheiße kalt war, wir zweitens keine Mayo
mehr übrig hatten und drittens das Wasser einfach nicht kochen
wollte :D. Dazu gab es grünen Salat, den wir mit Tuna und Veggie
Patties aufge“tunet“ haben :D
Die anderen haben anschließend wieder
getrunken, ich hab mich einfach nur nett unterhalten, weil ich den
ganzen Tag über schon so dehydriert war und meine Erkältung echt
immer schlimmer wurde. In der Nacht hab ich aber dann zum Glück
besser geschlafen, am Morgen war leider meine Stimme so ziemlich im
Eimer. Zum Frühstück haben wir noch die letzten Reste unserer
Food-Box vernichtet und sind dann zum letzten Mal vom Camp zum Lake
Wabby aufgebrochen. Dorthin mussten wir erst Mal ne halbe Stunde so
einen Pfad durch den Wald entlang laufen. Dann hatten wir ein Stück,
wo einfach wie die Wüste war, bevor wir an dem tollen See angekommen
sind. Super weißer Sand, Sonne pur und wir mittendrin gebrutzelt.
Wir haben den Engländern/Iren/Kanadiern dann nützliche deutsche
Sätze wie „Die haben mein Pferd grün angestrichen“ oder „Ich
kann mein Schwert nicht finden“ beigebracht :D Ein paar verrückte
deutsche Kerle haben sich die komplette Sanddüne runtergerollt und
sind dann im See gelandet, sah richtig witzig aus :)
Nachdem wir dann wieder zurück waren,
gings erst Mal eine richtig schwierige Strecke zurück zur Fähre.
Alex, die am Steuer saß, hat ein bisschen Panik bekommen und wir
hatten einen ziemlichen „bumpy ride“ hintendrin. Aber war okay,
wir sind alle lebens angekommen und es hat reibungslos funktioniert,
bis wir wieder zurück am Hostel waren. Noch kurz das Auto ausgefegt
und durften dann „gehen“. Hatten Abendessen anschließend und
saßen an der Hostelbar noch ein bisschen zusammen und haben den mehr
oder weniger richtigen Karaoke-Tönen gelauscht. Haben mich alle mit
Erkältungsmedikamenten versorgt und die meisten sind dann einfach
selbst schon halb krank gewesen, deshalb wurde es auch nicht so die
lange Nacht, eher chilliges Beisammensitzen. Lon und die andere
Niederländerin waren dann ebenfalls im Hostel und ich merke mal
wieder, dass man jeden ungefähr dreimal auf seiner Reise trifft,
zumindest wenn sie in die gleiche Richtung reisen.
Anschließend hab ich noch mit Simon
telefoniert, der grade im eisig kalten Melbourne hockt und da fand
ich es dann verhältnismäßig doch gar nicht mehr ganz so kalt hier.
Hab gut geschlafen gehabt dann und am nächsten Morgen mussten wir
uns dann alle voneinander verabschieden, weil die Irinnen und die 2
deutschen Mädels schon den Bus um 7.40am nach Noosa genommen haben.
War ein bisschen traurig, weil man schon so als Gruppe ein bisschen
zusammengewachsen ist, aber ich bin's ja inzwischen wirklich gewöhnt
:)
Also zusammenfassend: Fraser Island war
bis jetzt eins der geilsten Sachen, die ich je gemacht habe und ich
würde es JEDEM empfehlen. Der Hammer, wirklich top! Hatten natürlich
auch Glück mit dem Wetter uns ich fand meine Gruppe auch super.
Melde mich wieder, wenn ich von den
traumhaften Whitsundays komme, der Wetterbericht zeigt für den
ersten Tag bewölkt und dann 2 Tage Sonne!! Hallo Traumstrand
Whitehaven-Beach, ich komme! Bis bald, Rebecca
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