Meine kleine Weltreise startet am 4. Oktober 2012 und beginnt in Hongkong. Von dort geht es nach Thailand, Kambodscha, Malaysia, Bali, Australien (Work&Travel), Neuseeland, Fiji, Chile und Argentinien. Da ich wahrscheinlich währenddessen nicht die Zeit habe, für jeden individuelle Nachrichten mit Reiseberichten zu schreiben, hab ich mich für die einfachere Variante entschieden und einen Blog erstellt. Ich hoffe, er macht euch Freude und auch ein bisschen Lust aufs Reisen! :)
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Freitag, 19. Juli 2013
Mittwoch, 3. Juli 2013
Freitag, 28. Juni 2013
San Pedro de Atacama
Die 24-stündige Busfahrt nach San
Pedro de Atacama lief eigentlich problemlos. Wir saßen ganz hinten,
mit frischer Brise aus dem Bus-Klo direkt neben uns und ein paar
Zwischenfällen wie üblich. Wir haben ekligen Nektar von der
Bugesellschaft bekommen, der ungefähr genauso viel Zucker wie Wasser
enthalten hat und wollten dann schlafen. Gut, dass 2 Sitze vor uns
ein älterer beleibter Mann saß, der wie eine Kettensäge
geschnarcht hat und man das sogar durch volle Lautstärke Kopfhörer
noch gehört hat. Zum Glück ist der nach 5 Stunden oder so
ausgestiegen. Dafür kam ein weiterer sehr netter Mann, der uns ab
und zu den Mittelfinger über den Sitz hinweg gezeigt hat. Und wir
wussten wirklich nicht wieso, wir waren nicht mal wirklich laut und
der hat uns voll gehasst man :D War aber irgendwie witzig. Am
nächsten Tag irgendwann mittags wurden wir aufgefordert den Bus für
10 Minuten zu verlassen. Durch das gute Englisch des Kontrolleurs
hatten wir alle unsere Sachen aus dem Bus mitgenommen, weil wir
dachten, wir müssten den Bus wechseln. Nix wars, ne halbe Stunde
später sind wir in den exakt selben Bus wieder eingestiegen. Der
Rest der Fahrt war dann irgendwie ätzend und hat sich hingezogen,
aber wir sind schlussendlich um 19 Uhr in San Pedro am
Tur-Bus-Terminal angekommen.
Guuuut, dass unser Hostel genau am
anderen Ende des Dörfchens war. Haben es aber irgendwie geschafft,
es ohne Probleme zu finden und haben eingecheckt. Echt ein süßes
Hostel, ein bisschen rustikal mit Lagerfeuer und Möbeln aus
kompletten Baumstämmen. Da wir während der Busfahrt noch nicht
genug gegessen hatten, haben wir uns eine Pizzeria gesucht und uns
Spaghetti mit griechischem Salat geteilt. Die haben einfach hinter
der Theke auf einem Miniherd im Gastraum gekocht, Welcome to South
America! :D
Am nächsten Morgen haben wir eine
Horsebackriding-Tour und eine Moon und Death Valley Tour für den Tag
gebucht und eine Altiplanicos und Salar Tour für den nächsten Tag.
Eine halbe Stunde später wurden wir
schon von einem Cowboy-Guide mit seinen 3 Pferden am Hostel abgeholt.
Leti hat große Überzeugungsarbeit geleistet, um mich zum Reiten zu
Überreden, aber ich war froh darum. Es ging ohne Anweisung sofort
aufs Pferd mit Western-Sattel und los!
Wir sind in die Wüste geritten und ins
Moon Valley und ich hab mich so nach einer halben Stunde wirklich ans
Pferd gewöhnt. Dachte mir, „Oh, das ist aber entspannt, nur im
Schritt, geil“, bis wir dann irgendwo im nirgendwo einfach
losgaloppiert sind. Der Guide hat mein Pferd festgehalten, sodass ich
mich einfach nur festhalten musste. Ich sag's euch, mein Hintern tat
mir so weh :D Hatte Angst runterzufallen und fand's voll anstrengend.
ABER wir haben uns wie richtige Cowgirls gefühlt. Da war einfach
nichts außer Wüste und Gestein und das alles für etwa 20 Euro!
Nach 2h durch die Wildnis reiten und nachdem ich sogar einmal allein
galoppiert bin, sind wir wieder nach San Pedro zurück. Unser Guide
war wirklich klasse und es kam raus, dass er nicht mal eine Agentur
und nur 4 Pferde hat. So mag ich das, völlig unkommerziell. Sein
Englisch war natürlich dementsprechend „gut“, aber da muss ich
ja mit meinem Spanisch auch nichts sagen.
Nach kurzer Mittagspause wurden wir vom
„Desert-Adventure“-Bus zur nächsten Tour abgeholt. Dabei folgte
ein Highlight dem anderen. Der erste Stopp nach einer halbstündigen
Wüstendurchquerung war ein Aussichtspunkt mit Sicht über das Moon
Valley. Es hat so arg gewindet und Letis und meine Haare waren
eigentlich schon dermaßen filzig, aber hey, bisschen mehr Wind hat
dann auch nicht mehr geschadet. Haben richtig coole Bilder gemacht
und uns einfach nur von der Natur beeindrucken lassen. Schaut euch
die Bilder an, ihr wisst, was ich meine.
Kurzer Fotostopp am Dinosaurier-Tal,
bevor es wieder in den Bus zur Wüstenwanderung ging. Wir sind mit
dem Guide 25 Minuten durch Sand über Stock und Stein gelaufen und
ich glaube, meine Vans geben wirklich bald den Geist auf. Habe sie
danach ausgeleert und wirklich die halbe Wüste drin gehabt. Was echt
richtig beeindruckend war, das komplette „Gestein“ besteht aus
Salz und ist einfach nur von Dreck umhüllt. Wir haben einmal kurz
angehalten um zu lauschen und man hört das Salz (das „Gebirge“)
knacken, weil es sich durch die Wärme der Sonne und die Kälte des
Windes immer wieder auseinander- und zusammenzieht. Bisschen scary,
vor allem als wir schon runtergefallene Salzfelsen gesehen haben. Es
ist außerdem sowas von krass, wie blau der Himmel in San Pedro ist.
Es ist die klarste Luft und der blauste Himmel auf der Welt dort.
Der
vierte und letzte Stopp hat uns zum höchsten Hügel der Valleys
geführt, von wo aus wir die Sonne hinter den Hügeln verschwinden
sowie die Farbveränderung der Berge auf der anderen Seite sehen
konnten.
Das war schön und so gigantisch, hätte
weinen können, was Leti und ich schon wieder geiles an einem Tag
erlebt hatten. Unser Guide war übrigens ein echt netter, aber sein
englisch klang wie rausgekotzt. Der hat so schnell geredet und hatte
so einen spanischen Akzent, so dass wir mehr oder weniger nicht so
richtig zugehört haben, weil's einfach anstrengend war.
Bei unserer Rückkehr nach San Pedro
waren wir ausgehungert und sind noch den Turbus für die Rückfahrt
buchen gegangen. Zum Abendessen waren wir in einem echt schicken
Restaurant mit dem Namen „Estaka“, wo ich das Angebotsmenü
gegessen habe. Zur Vorspeise gab es eine Gourmet-Portion Salat mit
Wachteleiern, Hauptspeise war Lachs mit Honig auf Champignon-Risotto
und zur Nachspeise gab es noch eine kleine Mousse au Chocolat. Fein
wars, verquatscht haben wir uns und kamen dann wieder erst um 11 ins
Bett.
Zum Glück haben wir so eine gute
innere Uhr, denn mein Wecker hat am nächsten Morgen nicht
funktioniert, wir sind aber von alleine aufgewacht. Nach einer kurzen
schnellen Katzenwäsche und einem Müsli aus der Tasse wurden wir vom
gleichen Bus wie am Vortag mit dem gleichen Guide abgeholt. Wir sind
zuerst ins chilenische Hochland gefahren, wobei uns die Höhe etwas
zugesetzt und uns so müde gemacht hat. Zudem kam noch der krasse
Muskelkater vom Reiten am Vortag, hätte ich echt nicht erwartet,
dass 2 Stündchen auf einem Pferd solche Nachwirkungen haben können.
Trip hat uns zuerst ins kleine Bergdörfchen Toconao geführt,
wo wir zunächste eine Kirche angeschaut haben. Die Figuren in der
Kirche sehen dermaßen kitschig und plastik-billig aus und das Kreuz
mit Jesus hängt in chilenischen Kirchen manchmal nicht in der Mitte,
weil es da mehrere Religionen gibt (die europäische und die
urchilenische oder so). Uns wurde Kaktusholz gezeigt, das sowas von
unerwartet leicht war, sowie ein paar Lamas im Hinterhof eines Shops.
Witzige Tiere, hab mich aber ferngehalten, da ich nicht angespuckt
werden wollte ;)
Es gab beim nächsten Stopp leider noch keinen
Lunch, den mussten wir dort erst bestellen (Pollo wie immer
(Chicken)), sondern eine Wanderung zur richtig weit hoch gelegenen
Lagune, wo es Minusgrade hatte. Wir wurden zum Glück den Großteil
mit dem Bus hochtransportiert. Hab mich wirklich über den Anblick
von Schnee gefreut, es war aber auch arschkalt und nach 10 Minuten
intensiver Fotosession und Staunen über diese Naturwunder, saßen
wir auch schon wieder im Bus.
Die Höhenluft hat uns wahnsinnig zu
schaffen gemacht und jegliche Fortbewegung ist anstrengend geworden
(obwohl das nur etwa 4000m waren glaube ich). Daher nur ein weiterer
2-minütiger Stopp an einer kleineren Lagune, bevor wir ins Dorf
zurück zum Lunch gefahren sind. Der Lunch war ganz gut, endlich mal
kein staubtrockenes Hühnchen und wir haben uns mit 8 Mädels aus New
Orleans unterhalten, die gerade einen Schüleraustausch mit Santiago
gemacht und in San Pedro ihre letzte Woche verbracht haben.
Nach
dieser ziemlich rädernden Tour wurden wir zurück nach San Pedro
kutschiert (hab ich verschlafen), wo wir eine Sternentour für den
Abend buchen wollten (wann hat man schon mal den klarsten
Sternenhimmel der Welt?). Wir sind zwar in die falsche Agency
gelaufen, dort hatten sie das allerding auch im Angebot. Nachdem wir
15.000 CLP bezahlt hatten, ohne überhaupt richtig zu wissen für
was, waren wir dann schon etwas besorgt, dass es evtl nicht so gut
werden würde. Da gab es dann halt eine Frust-Tomaten-Empanada und
ein Müsli um uns zu beruhigen.
Nachdem wir 10 Minuten zu spät am
Treffpunkt für die Tour ankamen, hat uns der Verkäufer aus dem
Laden um die Ecke geführt und uns dort warten lassen. Währenddessen
ist die Straßenlaterne immer mal wieder aus und an gegangen, wo ich
mir dann dachte „Strom an, Strom aus, Strom an, ...“ :D Nach
weiteren 5 Minuten hat uns eine Frau in einem Jeep abgeholt und zur
Altitud Lodge gefahren, die gerade mal ein paar Minuten außerhalb
von San Pedro lag.
Dort hat uns in einem mit Bambus
abgesteckten Außenbereich ein super motivierter und diesmal perfekt
englisch sprechender Guide erwartet und uns erklärt, er hätte hier
Rotwein und heiße Schokolade für uns, so viel wir wollen. HEYA! In
der Mitte waren zwei Teleskope aufgebaut und man hat den
Sternenhimmel so schon krass deutlich gesehen, sogar die Milchstraße!
Das sich selbst einstellende Teleskop wurde gleich dazu genutzt, uns
den Saturn zu zeigen. Haben wir einfach mal eben die Ringe vom Saturn
und 3 Monde durch gesehen, WTF?! Nach dem Flash und mit der Kälte
einen Hot Chocolate Red Wine Mix hinterher und alles war prima.
Während der nächsten 90 Minuten wurden uns unter anderem
Doppelsterne gezeigt, Nebulas, entfernte Galaxien (es gibt
200.000.000 Galaxien und in den Galaxien wieder Millionen von Sternen
und wir sind einfach so eine ganz kleine Masse mittendrin. Da haben
auch die Worte des Guides „Wir sind eine komplexe Lebensform“
nicht mehr geholfen, als ich mich komplett unwichtig und mini gefühlt
hab.) und sogar der Mond in groß. Der Guide hat uns erzählt, dass
er sich vor 4 Jahren hobbymäßig mit der Astronomie befasst hat und
sich irgendwann diese Teleskope gekauft hat. Denke auch, dass ich
einfach schnell auf die Idee komme, mir zwei super teure Teleskope zu
kaufen, um ein paar Sternchen anzuschauen. Wobei sich San Pedro halt
wirklich anbietet.
Und wie bei Leti und mir immer hatten
wir einfach wieder eine tolle non-kommerzielle Tour gebucht, bin
stolz auf uns.
Gerade hab ich noch zu Leti gesagt,
dass ich super Bock auf Bratwurst hätte, da kommt uns aus dem Hostel
der übelste Grillgeruch entgegen. Super, dass die chilenischen
Hostelbesucher noch massig Schweinesteak übrig hatten und uns später
sogar eine Bratwurst im Weck gegeben haben. Man merkt an der
Wurstqualität wirklich den deutschen Einfluss im Land! Dazu gab es
wie immer chilenischen Rotwein und zwei der Chilenen (unter anderem
der schnieke Rezeptionist) haben mit Gitarre am Lagerfeuer gesungen.
What a feeling! Um 12 war leider fertig mit Party im Hof wegen der
Ruhezeiten und wir wollten alle zusammen in das Dorf in eine Bar
gehen. Leti war noch nicht so motiviert, das änderte sich jedoch
schlagartig beim Anblick unseres Reitguides, der ohne Sonnenbrille
fast so schnieke war, wie der Rezeptionist :D :D Leider beide
vergeben, aber was soll's, sein Reitstil konnte nach Letis Meinung
halt einfach einiges! :D :D
Die Bar war leider schon geschlossen und
wir sind wieder zurück ins Hostel bzw. ins Bett. Am nächsten Morgen
haben Leti (oberes Bett) und ich (unteres Bett, Höhle dank Letis
herunterhängender Decke und Handtuch) einstimmig beschlossen, dass
wir die Checkout-Zeit nicht so genau nehmen. Halb 11 ist ja auch
nicht menschlich. Also viel zu spät ausgecheckt, auf einem Markt in
San Pedro noch Vollkorn-Empanadas mit Gemüse sowie andere Leckereien
für die Fahrt gekauft und dann ging es völlig fertig auf den Bus,
auf zur nächsten 24-stündigen Busfahrt!
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